Dagmar Wöhrl ist die Neue in der „Höhle der Löwen“. Wer sie ist? Woher sie kommt? Was sie mitbringt? Wir stellen die Löwin vor.
© MG RTL D / Bernd-Michael Maurer
Neue Staffel, neue Löwen: Nach dem überraschenden Abgang von Jochen Schweizer am Ende der dritten Staffel von „Die Höhe der Löwen“ tritt mit Dagmar Wöhrl eine Frau an seine Stelle, die für viele wohl ebenso überraschend wie unbekannt ist. Wöhrl, geboren 1954 im mittelfränkischen Stein, studierte Jura und zog Anfang der 90er Jahre als Abgeordnete der CSU in den Deutschen Bundestag ein. Zwischen 2002 und 2005 war sie wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und seit 2009 Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. In diesem Jahr wird sie nicht erneut für den Bundestag kandidieren. Und widmet sich – neben umfangreichen Aktivitäten in humanitären Organisationen wie dem Deutschen Unicef-Komitee und Tierschutzorganisationen – ganz dem Unternehmertum.
Investment-Erfahrung? Jede Menge
Auch wenn Wöhrls Karriere bislang mehrheitlich eine politische war, heißt das beileibe nicht, dass sie keine unternehmerische Erfahrung hätte. Nicht umsonst war sie hauptsächlich wirtschaftspolitisch aktiv. Sie ist Teilhaberin und Geschäftsführerin der Nürnberger MiDa-Parkverwalungs- und Werbegesellschaft und bemüht sich zusammen mit ihrem Mann Hans Rudolf Wöhrl seit Jahren mit der Introinvest GmbH um junge Unternehmen und StartUps. Mit dieser wird auch in mögliche Deals in der Höhle der Löwen investiert. „Neben dem sicherlich vorhandenen Know-how im Investmentbereich, das ich mit meiner Familie einbringen kann, findet man bei uns vor allem Engagement und Willen. Mein Mann investiert bereits seit Jahrzehnten in Start-ups, auch wenn sich das damals noch anders nannte. Er kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, ob in der Luftfahrtbranche, im Handel oder Werbe- und Marketingbereich“, so Wöhrl im Interview mit DHDL-Sender Vox.
Zudem profitiert die Jurorin – und damit im besten Falle auch die StartUps, die sie sich angelt – von ihrer politischen Karriere: „Ich persönlich habe natürlich durch meine politische Arbeit schon immer viel mit Start-ups zu tun gehabt. Es gibt viele Förderprogramme in Deutschland - als Wirtschaftspolitikerin habe ich selbst jahrelang daran gearbeitet, sie aufzustocken und zu optimieren - hier kenne ich mich also besonders gut aus.“ Unternehmerisches Denken und Handeln sei für sie „wichtiger denn je und zwar in jedem Bereich“, gibt Wöhrl auf ihrer Webseite zu Protokoll.
Frauen gegen Männer
Genug Kapital sollte vorhanden sein: Zwar ist das genaue Vermögen der Familie Wöhrl nicht bekannt, doch laut Schätzung des Manager Magazins belief sich das Vermögen im Oktober 2016 auf 250 Millionen Euro, so Gründerszene. Das sollte für den einen oder anderen Pitch ausreichen. In welche Branche sie ihr Geld investiert, lässt sich weniger genau sagen als bei den Konkurrenzlöwen. „Wenn mich eine Idee, ein Konzept oder ein Produkt überzeugt, kann ich für nichts garantieren und pitche in jeder Branche. Wahrscheinlich werde ich aber am wenigsten bei IT-Neuheiten zuschlagen - da lasse ich dann sicher dem Fachmann den Vortritt.“
Das dürfte allerdings der einzige Bereich sein, in dem sie dem Mann den Vortritt lässt. Denn sie finde zwar alle Löwen „großartig, es sind alles kompetente und clevere Investoren, aber da jeder sein Spezialfeld hat, in das er bevorzugt investiert, bin ich vielleicht diejenige, die ein Gespür für Nischen hat.“ Doch ganz besonders freut sie sich auf Judith Williams, „denn ich hoffe, dass wir am Ende lauter als unsere männlichen Artgenossen“ brüllen. Den nötigen Kampfgeist bringt DHDL-Neuling Dagmar Wöhrl offenbar mit.
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