Spielzeug-Händler Toys R Us plant Medienberichten zufolge, 2018 einen eigenen Online-Marktplatz zu positionieren, der vor allem die Produktpalette verbreitern soll.
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Erst Mitte September musste der Spielzeugriese Toys R Us Insolvenz anmelden. Die Chapter-11-Insolvenz bedeutet aber nicht das Ende, sondern die Reorganisation des Unternehmens. Dafür werden künftig unrentable stationäre Geschäfte geschlossen und der Fokus auf das Online-Geschäft verlagert. Das wird offenbar in Form eines Online-Marktplatzes geschehen. Dieser soll 2018 an den Start gehen und die Online-Auftritte von Toys R Us und Babies R Us integrieren.
Auf dem geplanten Marktplatz sollen auch Online-Händler ihre Produkte verkaufen. Toys R Us kann damit den Produktkatalog erweitern, ohne selbst große Kosten stemmen zu müssen. Außerdem werde mit einem Marktplatz die Zeit für die Integration neuer am Markt erscheinender Produkte verkürzt, so DigitalCommerce360. Zudem bekommt das Unternehmen Zugriff auf Daten von Händlern und Kunden, die ihm bislang im klassischen Offline-Geschäft verwehrt waren. „Kunden erwarten vom führenden Spielzeug-Händler das aktuellste und größte Angebot an Produkten. Mit dem Marktplatz-Modell können wir genau das bieten“, so Lance Wills, Global CTO von Toys R Us.
Mehr Händler, mehr Produkte, mehr Konkurrenz
Das Unternehmen bewegt sich mit dem Schritt auf ein ungewohntes Parkett, das zudem längst hart umkämpft ist. Bislang verkaufte Toys R Us auf Online-Marktplätzen anderer Anbieter – erst auf Amazon und nachdem man sich einen heftigen Rechtsstreit über den Exklusiv-Verkauf von Spielzeug über den Marktplatz lieferte, seitdem über Ebay. In der Branche, so etwa via Ecommercebytes zu lesen, stellt man sich bereits die Frage, wie die ehemaligen Partner und bald Konkurrenten auf den Neuankömmling reagieren. Bislang ungeklärt ist auch die Frage, ob Toys R Us seine Produkte auch weiterhin über Ebay vertreibt oder exklusiv auf den eigenen Marktplatz umzieht.
Bislang ist der Marktplatz für die Kernländer USA und Kanada angekündigt. Ob und wann der US-Händler auch ins internationale Ausland expandiert, ist unklar.
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Too little, too late...
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