Die Ergebnisse der neuen Pitney Bowes E-Commerce Studie 2017 liefern einige spannende Ergebnisse für den deutschen Verbrauchermarkt. Und auch international zeigt sich, dass hier noch viel Potenzial brach liegt. Denn die steigende Kaufkraft aus dem Ausland sollten Händler nicht unterschätzen. Besonders Plattformen bieten hier gute Möglichkeiten den Online-Handel international auszuweiten.
Pitney Bowes befragte in diesem Jahr 1.200 Einzelhändler in acht Ländern sowie 12.000 Konsumenten in 12 weltweiten Märkten weltweit zum Thema E-Commerce. 99 Prozent aller befragten deutschen Verbraucher gaben dabei an, schon einmal online gekauft zu haben. 38 Prozent kauften sogar einmal pro Woche in einem Online-Shop. Wenn es um den Kauf im Ausland geht, sind die folgenden Länder die beliebtesten: An erster Stelle steht Großbritannien mit (65 Prozent), gefolgt von den Niederlanden (62 Prozent) und Frankreich (58 Prozent). Im nicht-europäischen Ausland sind die populärsten Bestellorte die USA (57 Prozent) und China (52 Prozent).
Beliebte Produkte sind dabei Bekleidung/Schuhe (51 Prozent), Unterhaltungslektronik (39 Prozent), sowie Bücher, Musik und Medien (34 Prozent).
Plattformen stehen hoch im Kurs
Deutsche Verbraucher informieren sich zu 75 Prozent über Händlerplattformen wie Amazon, während nicht mal die Hälfte direkt in den Shops der Händler sucht. 66 Prozent kaufen auch bei Amazon & Co gegenüber nur 34 Prozent bei Online-Händlern direkt. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich vorne. Besonders beliebt sind die Plattformen aufgrund des One-Click-Bezahlvorgangs. Für 39 Prozent der deutschen Verbraucher ist diese Funktion entscheidend dafür, einen Kauf zu tätigen.
Laut der neuen Studie ist der Preis das höchste Kaufkriterium. Speziell beim Thema Versand bevorzugen die Konsumenten weltweit lieber den kostenfreien Versand und warten dafür gerne länger auf Ihre Ware. Die Rate der deutschen Sparfüchse liegt sogar bei 85 % Prozent. Dennoch hält das Thema Versand die Deutschen nur zu 55 Prozent von einem Kauf ab. Mit 33 Prozent ist die Angst hingegen sehr hoch, sich mit der Retoure in ein anderes Land beschäftigen zu müssen.
Das Weihnachtsgeschäft zeigt, dass deutsche Online-Händler dem saisonalem Druck gewachsen sind.
- Global kämpften im Schnitt 47 Prozent der Online-Händler mit Problemen im Weihnachtsgeschäft.
- Indien glänzte hierbei nicht gerade: Die Rate der Beschwerden lag bei 73 Prozent.
- In Deutschland hingegen beschwerten sich nur 31 über Probleme bei Lieferug, Rückgabe und Service (dennoch stieg die Rate um acht Prozent um Vergleich zu 2015).
Drei Strategien, wie Online-Händler international erfolgreicher werden
Im Rahmen der Pitney Bowes-Studie wurden Empfehlungen für einen international erfolgreichen Online-Handel in folgenden drei Punkten dargestellt:
1. Von Plattformen lernen:
Günstiger, schneller, flexibler und akkurater Versand ist entscheidend für den Kundengewinn und seine Kundentreue. Händler sollten daher den Versand zu schätzen lernen. Personalisierung ist außerdem hilfreich. Händler können daher auf Customer Management-Lösungen zurückgreifen, die einen umfassenden Überblick über Ihre Kunden bieten. Diese sammeln die Daten Ihrer Kunden, bereiten sie auf und erinnern an wichtige Termine.
Händler sollten nach Möglichkeiten suchen, wie das Sortiment erweitert werden kann. Saisonal passende Werbeaktionen und einfache Bezahlvorgänge sorgen dabei für einen besseren Abverkauf.
2. Grenzen überwinden:
Hierbei kommt es besonders auf regional angepasstes Marketing an, da die Verbraucher in unterschiedlichen Ländern teilweise sehr unterschiedliche Marketingkanäle bevorzugen. Vor diesem Hintergrund hilft es sich mit den jeweiligen Ländern zu befassen
Wie allgemein bekannt ist, erwarten Verbraucher außerdem niedrige Preise, eine hohe Transparenz bei der Lieferung, regionalen Kundenservice sowie minimierte Abgaben und Zölle.
3. Auf den Kunden zugehen:
Nicht nur Online-Händler neigen dazu dazu, dort anzufangen wo der Übergang am einfachsten ist. Gemeint sind hier benachbarte Länder mit ähnlich rechtlichen Umfeld und gleicher Landessprache. Ihre Chancen zum Wachstum im Ausland liegen daher meist weit weg von zu Hause.
Pitney Bowes Analysen haben gezeigt, dass durch die Priorisierung von grenznahen Märkten die Länder, in denen eine höhere Begeisterung für länderübergreifenden Einkauf herrscht, unterversorgt werden. Es könnte sich also sehr lohnen, den Eintritt in neue Märkte mit anderen Kulturen zu wagen. Die Herausforderung der anderen Sprachen sowie rechtlichen Inhalte sollten daher angenommen werden.
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