Das Cross-Border-Geschäft wird von den deutschen Online-Händlern noch zu verhalten genutzt. Diese Ergebnisse wurden jetzt im Whitepaper „Internationalisierung der deutschen Digitalwirtschaft“ präsentiert.
Der Heimatmarkt stellt für die hiesigen Online-Händler nach wie vor das größte Potenzial da. Aus diesem Grund meiden viele den Sprung über die Grenzen hinaus und verpassen es, durch den Cross-Border-Handel für mehr Wachstum und Verkäufe zu sorgen. Dies ist die zentrale Aussage des Whitepapers „Internationalisierung der deutschen Digitalwirtschaft“ von OXID eSales und TextMaster. In diesem wurden aktuelle Befragungen und Studie zusammengetragen und offenbart, dass nur knapp 60 Prozent der deutschen Händler auch über die Grenzen des deutschsprachigen Raumes hinweg aktiv sind. Demzufolge machen auch ganze 68 Prozent der Händler nur 10 Prozent oder weniger ihres Gesamtumsatzes durch Cross-Border-Handel. Dahin gehend haben die deutschen Online-Händler noch einiges an Nachholbedarf.
„Die Gründe sind unter anderem Ängste vor zu hohen Investitionen, zu vielen Hindernissen, die es zu umschiffen gilt, und dem unbekannten Markt. Man kann also durchaus von großem Nachholbedarf sprechen, wenn man den Grad der Internationalisierung deutscher Online-Händler betrachtet. Hier ist noch viel Luft nach oben“, bestätigt Fesenmayr, CEO von OXID eSales, in der dazugehörigen Pressemitteilung.
Landesgrenzen als unüberwindliches Hindernis
Da sich die deutschen Händler nur äußerst verhalten auf den internationalen Märkten präsentieren, ist es nicht verwunderlich, dass Deutschland hinsichtlich der Beliebtheit auch nur auf dem sechsten Platz rangiert. Gerade einmal 14 Prozent der weltweiten Kunden shoppen bei deutschen Händlern. Doch nicht nur für die Händler, auch für die Käufer scheint die Grenze ein unüberwindbares Hindernis zu sein. Nur 27 Prozent der Konsumenten kaufen im Ausland. Zum Vergleich: Bei den Portugiesen beispielsweise liegt dieser Wert bei 87 Prozent. Auch die Iren und Tschechen sind mit 67 und 49 Prozent deutlich aktiver in den internationalen Shops.
Einer der größten Herausforderungen für einen internationalen Shop stellt die Sprache dar. Deswegen ist es auch wenig verwunderlich, dass die deutschen Online-Händler erst in die DACH-Regionen expandieren. So sind international aktive Händler zu 89 Prozent in Österreich und zu 77 Prozent in der Schweiz tätig. Besonders der chinesische Markt stellt für die deutschen Händler eine Herausforderung da: Hier sind nur 14 Prozent vertreten.
Das Whitepaper kann an dieser Stelle kostenlos heruntergeladen werden.
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Schade dass die Studie hier nicht präziser wird, aber: Wetten, dass diese 27 größtenteils im deutschsprachig en Ausland kaufen? Und ich kann mir ja fast denken, in welchem Land Portugiesen und Spanier die meisten internationalen Käufe tätigen. Wo Iren und Tschechen wohl nur einkaufen? Haben die auch Nachbarländer in denen eine ähnliche Sprache gesprochen wird/zu denen tiefe historische Beziehungen bestehen?
Sorry, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, sowohl über Unternehmer als auch über Kunden: Die Rechtsfrage ist sicherlich schwerwiegend - das größte Hemmnis besteht aber aufgrund sprachlicher und kultureller Altlasten. Ein Spanier kauft bevorzugt in spanisch(sprach ig)en Shops aus Spanien von Spaniern - gilt so für alle Nationen. Jeder Faktor der sich hier ändert senkt die Conversion nach unten.
Wer's nicht glaubt: Einfach mal einen A/B Test machen ("echten" spanischen Shop suggerieren vs. "original branded". Ich hab' da schon so einige lustige Erkenntnisse gewonnen, wie tief da bei einigen Ländern noch kulturelle Ressentiments sitzen. ;)
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