Amazon expandiert und expandiert – nicht nur mit immer neuen Produkten und Services, sondern auch in immer neue Märkte. Auch Schweden scheint das Unternehmen ins Auge zu fassen. Doch die Schweden zeigen sich wenig begeistert.
Plant Amazon den Angriff auf den schwedischen Markt? – Das zumindest behaupten lokale Experten nach Informationen von Tamebay. Dabei seien die Vorbereitungen so weit fortgeschritten, dass es bereits in den kommenden zwölf Monaten zum Marktstart kommen soll.
Wie genau der Markteinstieg aussehen wird, darüber wird spekuliert. Ob es eine eigene Website speziell für Schweden – also vermutlich Amazon.se – geben wird, ist demnach nicht bekannt. Fest stehe jedenfalls, dass die schwedischen Verbraucher bisher auf Umwegen über Amazon shoppen und dabei auf andere internationale Plattformen des Unternehmens zurückgreifen mussten. Da der schwedische E-Commerce-Markt jedoch einiges zu bieten hat, scheint Amazon seine Ambitionen in dem skandinavischen Land verstärken zu wollen.
Online-Handel ist in Schweden fest etabliert
Mit einer Einwohnerzahl von mehr als 10 Millionen Menschen, bietet Schweden grundsätzlich viel Potenzial. Während der Süden des Landes mit seinen Großstädten wie Stockholm, Malmö oder Göteborg stark besiedelt ist, lässt die Infrastruktur nach Norden hin nach.
Umso größer ist die Bedeutung des Online-Handels im Norden, denn durch weite Strecken zwischen den einzelnen Ortschaften und das geringe lokale Angebot spielt das digitale Leben eine große Rolle – und zwar sowohl mit Blick auf die Kommunikation als auch auf das Einkaufsverhalten. Die Website Eurotext gibt beispielsweise an, dass 94 Prozent der Schweden online aktiv sind und 90 Prozent von ihnen mindestens ein Mal pro Jahr im Internet einkaufen. Amazon hat also allen Grund, sich hier stärker zu engagieren.
„Dann sind wir alle tot“
„Man kauft nicht nur einfach so drei Immobilien in Eskilstuna, Västerås und Katrineholm“, kommentierte Nicklas Storåkers, CEO des Vergleichsdienstes Pricerunner. Und sollte Amazon tatsächlich nach Schweden kommen, prophezeit er laut Tamebay Schlimmes: „Dann sind wir alle tot. Alle E-Commerce-Player werden unter Amazon zum Sklaven, und es bleibt uns kein Platz mehr.“
Ob es wirklich so weit kommt, wird sich zeigen. Doch zumindest eine Art Skepsis kann mit Blick auf andere Märkte nachvollzogen werden.
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Gegen Amazon müssten die Kartellbehörden längst aktiv geworden sein.
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