Wenn es nach Walmart geht, können Verbraucher zukünftig einige Produkte des täglichen Bedarfs direkt in den eigenen vier Wänden offline erwerben. Der US-amerikanische Einzelhandelsriese hat ein Patent eingereicht, das einen entsprechenden Mini-Supermarkt in der Wohnung vorsieht.
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In regelmäßigen Abständen sorgt insbesondere Amazon mit diversen Patent-Einreichungen, die den (Online-)Handel in irgendeiner Form vereinfachen beziehungsweise optimieren sollen, für medienwirksame Schlagzeilen. Diese reichen von der Unterwasserlagerung von Produkten bis hin zu sprechenden Drohnen. Oftmals bleibt es dabei doch eher bei abstrakten Ideen und eine tatsächliche Umsetzung findet nicht statt.
In eine ähnliche Kerbe schlägt nun auch Walmart. Der US-amerikanische Einzelhandelsriese hat nach Berichten von CB Insights Research ein Patent eingereicht, das eine Art physisches Ladenkonzept für die eigenen vier Wände vorsieht. Es beinhaltet ein dauerhaftes Ladenregal, das von außen befüllt werden kann, ohne dass hierfür der Zugang zur Wohnung gewährt werden muss.
Gekühlter Bereich für verderbliche Produkte
Dort sollen potenziell auch verderbliche Produkte aufbewahrt werden können. Dementsprechend ist in dem Patent auch ein gekühlter Bereich vorgesehen. Generell scheint sich das Konzept vor allem für Produkte zu eignen, die regelmäßig verbraucht werden. Walmart könnte es mit verschiedenen Smart-Home-Geräte koppeln, um dem Verbraucher einen maximal reibungslosen Einkaufsprozess direkt von zu Hause aus zu ermöglichen.
So sieht das neue Patent von Walmart aus. (© CB Insights Research - Screenshot)
Wie groß das System genau ausfallen könnte, bleibt in dem Patent unerwähnt. Das Auffüllen der leeren Kapazitäten könnte von einem Lieferdienst vollzogen werden. CB Insights Research meint aber auch, dass das entsprechende Konzept von Walmart zusätzlich Drohnen vorsieht, die dies übernehmen könnten. Sensoren würden generell feststellen, wann sich ein Produkt dem Ende neigt, und dies dann automatisiert nachbestellen. Zudem soll die Möglichkeit bestehen, ungeöffnete Produkte zu retournieren.
Warenbestand könnte sich individuell anpassen
Es könnten aber auch moderne Technologien wie künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Je nachdem, was der Kunde regelmäßig kauft, passt sich auch der Warenbestand „des hauseigenen Supermarkts“ an. Wenn etwa eine Familie dazu tendiert, oftmals mittwochs Tomaten zu kaufen, könnten diese in dem Fall dienstags frisch geliefert werden.
Ob Walmarts neuartige Vorstellung, Produkte des täglichen Bedarfs einzukaufen, tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, bleibt fraglich – schließlich kann der Platz im eigenen Zuhause bei den meisten nicht mit den gewohnten Supermärkten mithalten. Auch die Kostenfrage, beispielsweise hinsichtlich der Nachlieferung, dürfte relativ schwer wiegen. Insofern bleibt Walmarts Konzept wohl zunächst noch reine Zukunftsmusik.
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