Das StartUp-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young macht deutlich: Das Interesse an hiesigen StartUps ist ungebrochen. Diese erhielten im letzten Jahr zusammengenommen 4,3 Milliarden Euro – Rekord!
© Sapunkele - Shutterstock.com
StartUps aus Deutschland haben im vergangenen Jahr so viel Geld wie nie zuvor erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle StartUp-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young, das Unternehmen mit einbezieht, deren Gründung nicht länger als zehn Jahre zurückliegt. So stieg der Gesamtwert der Investitionen in StartUps von 2,3 auf 4,3 Milliarden Euro, was einem Wachstum von insgesamt 88 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016 entspricht.
Delivery Hero & Berlin jeweils Spitzenreiter
Das lag insbesondere an der größeren Anzahl an Deals, die jeweils ein Volumen von mehr als 100 Millionen Euro umfassten. Delivery Hero zog dabei einsame Kreise an der Spitze, denn die Lieferplattform konnte sich die beiden umfangreichsten Investitionen sichern – unter anderem vom südafrikanischen Investor Naspers, der 387 Millionen Euro in Delivery Hero investierte (wir berichteten). Dahinter folgen Auto1.com (360 Millionen Euro) sowie HelloFresh (268 Millionen Euro), wobei hier stets potenziell auch Börsengänge berücksichtigt wurden.
Deutschlandweit gab es 507 Finanzierungsrunden, also fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Abermals wurden dabei die meisten Investitionen in Berlin getätigt. „208 Berliner StartUps erhielten im vergangenen Jahr bei 233 Finanzierungsrunden insgesamt knapp 3 Milliarden Euro – fast dreimal so viel wie im Vorjahr“, heißt es in der Pressemitteilung von Ernst & Young. StartUps aus Bayern kommen auf 407 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahr sogar einem Rückgang von 23 Prozent entspricht. Auf den letzten beiden Plätzen befinden sich Brandenburg und das Saarland, in denen fünf beziehungsweise zwei Jungunternehmen im Jahr 2017 Geld von Investoren erhalten haben.
E-Commerce vor FinTech & Health
Im Branchenvergleich konnten sich E-Commerce-Unternehmen nach Angaben von Ernst & Young das meiste Geld sichern. Insgesamt kamen diese durch 95 Transaktionen auf 1,8 Milliarden Euro (2016: 438 Millionen Euro). FinTech-StartUps erhielten hingegen 541 Millionen Euro und Jungunternehmen aus dem Bereich Health 522 Millionen Euro.
„Der StartUp-Standort Deutschland hat sich 2017 erneut positiv entwickelt – immer mehr Unternehmen bekommen frisches Kapital, zudem schafften mehrere Unternehmen den erfolgreichen Sprung an die Börse und konnten dabei zusätzliches Wachstumskapital aufnehmen“, fasst Peter Lennartz, Partner bei Ernst & Young, die Ergebnisse zusammen und führt die Bedeutung der hiesigen Hauptstadt weiter aus: „Das Ökosystem Berlin hat auch international eine hohe Sichtbarkeit erreicht – ausländische Investoren haben Berlin inzwischen auf dem Radar: Der Standort liegt gleichauf mit Paris und nur leicht hinter London. Das ist nicht nur gut für Berlin, sondern für die gesamte deutsche StartUp-Landschaft.“
Kommentar schreiben