Wie es scheint, ist Kaufhof nicht an einer Übernahme durch den Karstadt-Eigner Signa interessiert. Um den Weg aus der Krise zu finden, ist stattdessen ein massiver Abbau der Personalkosten geplant. In den kommenden Jahren sollen hunderte Mitarbeiter gehen.
Drei Milliarden Euro – so viel Geld soll der Karstadt-Eigentümer Signa (rund um den Unternehmer René Benko) Ende 2017 angeboten haben, um das Traditionshaus Kaufhof zu übernehmen. Doch zu dieser Übernahme wird es nun anscheinend nicht kommen.
Wie die Wirtschaftswoche berichtet, hat der kanadische Mutterkonzern von Kaufhof, Hudson’s Bay (HBC), die Offerte des Konkurrenten ausgeschlagen – darauf hätten sich demnach „Management und Aufsichtsrat von HBC verständigt“. Das Unternehmen will wohl ohne Übernahme die Krise überstehen. „Ein Sprecher von HBC wollte dies nicht kommentieren und verwies auf eine ältere Stellungnahme von HBC in der es hieß, man werde das Angebot pflichtgemäß prüfen und sich anschließend äußern“, heißt es weiter.
Kaufhof will sich von hunderten Mitarbeitern trennen
Um die eigenen Geschäfte wieder zu stärken und aus der Krise zu finden, bedarf es natürlich wirksamer Maßnahmen – und die sieht Kaufhof offenbar in einem massiven Abbau der Personalkosten. Die Führungsetage soll die Ansicht vertreten, dass man „mit der aktuellen Gehaltsstruktur nicht wettbewerbsfähig“ sei.
Anvisiert sei, dass etwa ein Viertel aller Mitarbeiter in der Kölner Konzernzentrale bis 2020 gehen müssen. In Zahlen ausgedrückt sind dies etwa 400 der insgesamt rund 1600 lokalen Arbeitsplätze. „Der Stellenabbau solle aber sozialverträglich durch natürlich Fluktuation, Übergangsregelungen für ältere Mitarbeiter und Abfindungen erfolgen“, schreibt die Wirtschaftswoche mit Verweis auf offizielle Mitteilungen weiter.
Die „Amazons und Zalandos dieser Welt“ als größte Feinde
Kaufhof-Chef Roland Neuwald machte durchaus deutlich, dass eine potenzielle Übernahme durch die Karstadt-Eigner aus seiner Sicht kein Weg sei, der erfolgversprechender wäre: „Ich sehe nicht, dass dadurch ein besseres Geschäftsmodell entsteht“, zitiert die Tagesschau den Unternehmer. Hauptaugenmerk sollte eher auf dem Online-Handel liegen, der demnach die größte Gefahr darstelle: „Unsere größten Konkurrenten sind die Amazons und Zalandos dieser Welt.“
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