Das Münchener StartUp „Nello“ und die Axa-Versicherung haben eine Lösung für die letzte Meile entwickelt, die dem ein oder anderen in weiten Teilen bekannt vorkommen dürfte. Paketzusteller erhalten hierbei vom Empfänger den Zutritt in den Hausflur, selbst wenn der nicht zu Hause sein sollte.
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Als Amazon im letzten Jahr seinen neuen Lieferservice „Amazon Key“ vorstellte, durch den Zusteller den Zutritt in die Wohnung des Empfängers erhalten, wenn dieser nicht zu Hause sein sollte, wurde ausgiebig diskutiert. Vor allem innerhalb der sozialen Medien wollten sich User mit skurrilen Beiträgen fast schon gegenseitig übertrumpfen. So wurde schnell klar: Auf Amazon Key scheint kaum jemand so richtig gewartet zu haben. Die Skeptiker erhielten dann auch relativ schnell Futter für neue Gegenargumente, als das System knapp einen Monat nach Start bereits gehackt und abgeschaltet wurde.
Das scheint andere Unternehmen jedoch nicht an der Erforschung eigener Liefervarianten zu hindern. Ganz im Gegenteil: Vielmehr versuchen sie, gewissen Faktoren, die bei Amazon Key aktuell noch als negativ empfunden werden, aus dem Weg zu räumen. Dazu gehören auch das Münchener StartUp Nello und die Axa-Versicherung, die gemeinsam eine Lösung für die letzte Meile ins Leben gerufen haben, die in weiten Teilen an Amazon Key erinnert – mit dem bedeutenden Unterschied, dass die Zusteller keinen direkten Zugang zur Wohnung erhalten, sondern lediglich in den Hausflur gelangen können, wie die entsprechende Pressemitteilung betont.
Axa-Versicherung im Falle eines Paketdiebstahls
Und so funktioniert die Paketlösung von Nello: Ein Chip namens „Nello One“ wird an das Gegensprechtelefon in der Wohnung verkabelt, sodass die Anlage auch WLAN-fähig ist. Daraufhin ist der Nutzer in der Lage, den Türsummer auch aus der Ferne zu betätigen und auf diese Art und Weise von jedem Ort aus die Haustür zu öffnen. Der Postbote kann dann das Paket vor die Wohnungstür oder einen anderen vereinbarten Abstellort ablegen, ohne die Wohnung des Empfängers betreten zu müssen.
Bevor Nello erstmals genutzt werden kann, muss der Kunde dem jeweiligen Logistikunternehmen vorab eine Abstellgenehmigung erteilen. Im Falle eines Verlustes des Pakets, beispielsweise durch Diebstahl, kommt Axa ins Spiel. Für 49 Euro im Jahr können Kunden eine spezielle Paketversicherung abschließen, die Bestellungen bis zu einem Warenwert in Höhe von 500 Euro abdecken soll und laut Pressemitteilung auch bei „Diebstahl, Feuer, mut- und böswilligen Beschädigungen der Sendung“ zum Tragen kommt. Damit wollen Nello und Axa den Empfängern die Bedenken gegenüber eines Paketverlusts bestmöglich nehmen.
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