Immer mehr Händler sind von Abmahnungen betroffen – zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Händlerbund-Studie. Dabei zeigt sich, dass auch immer mehr Abmahnungen in einem Gerichtsverfahren enden und die Betroffenen somit viel Zeit und Geld kosten. Weitere Details zur Studie lesen Sie hier.
Jedes Jahr wirft der Händlerbund in einer Studie einen Blick auf Abmahnungen und zeigt auf, welche Gründe derzeit dominieren, wie sich die Abmahnungen auf die Händler der Branche auswirken und welche Konsequenzen sie haben. So auch in diesem Jahr: Dabei zeigt sich in der aktuellen Studie, dass die Zahl der betroffenen Anbieter weiter gestiegen ist.
Jeder dritte Händler bekam mehr als eine Abmahnung
War 2015 nur jeder fünfte Händler (20 Prozent) von einer Abmahnung betroffen, so ist die Zahl mittlerweile deutlich gestiegen: Im vergangenen Jahr waren schon 28 Prozent der Befragten von einer Abmahnung betroffen. Zwei Drittel der Betroffenen gaben an, nur eine Abmahnung erhalten zu haben. Dagegen erhielt jeder Fünfte demnach zwei Abmahnungen und ganze sechs Prozent hatten mit mehr als drei Abmahnungen zu kämpfen.
Alles in allem scheint das Problem der Abmahnungen präsenter zu sein als je zuvor und somit den Alltag der Händler zu prägen. So ließen ganze 44 Prozent verlauten, dass sie das Gefühl haben, dass die Häufigkeit der Abmahnungen steigt. – Zum Vergleich: Das sind doppelt so viele wie noch 2016.
Abmahnungen: Immer mehr Fälle landen vor Gericht
Und wo liegen nun die Gründe für die Abmahnungen? Auch auf diese Frage weiß die Studie eine Antwort: So wurden Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht am häufigsten abgemahnt (57 Prozent). Dazu zählen etwa ein fehlerhaftes Impressum, intransparente Preisangaben oder unlautere Werbeaussagen. Auch Verletzungen gegen die Markenrechte Dritter spielen mit 14 Prozent eine wachsende Rolle.
Ist das Kind sprichwörtlich einmal in den Brunnen gefallen – wurde ein Online-Händler also quasi abgemahnt –, so gibt es verschiedene Wege, wie das Problem gelöst werden kann. Die Quote der Unterlassungserklärungen ist laut Angaben der befragten Händler gestiegen: Waren es 2016 noch 48 Prozent, die eine solche Erklärung als Konsequenz benannten, sind es 2017 bereits 55 Prozent. Weitaus bedenklicher ist jedoch die Entwicklung, die in den Gerichtssälen zu verzeichnen ist: Denn mittlerweile landet jede fünfte Abmahnung (20 Prozent) vor Gericht. 2015 waren es beispielsweise nur sieben Prozent. Dieser Trend ist natürlich mit einem höheren zeitlichen und finanziellen Aufwand für die Betroffenen verbunden.
Was die Kosten anbelangt, so kamen 43 Prozent der Händler noch vergleichsweise glimpflich davon: Sie mussten durchschnittlich „nur“ bis zu 500 Euro pro Abmahnung zahlen. Deutlich teurer wurde es hingegen für 16 Prozent der Händler, die zwischen 1.001 und 2.000 Euro auf den Tisch legten. – Von jenen 12 Prozent mal abgesehen, die Kosten von mehr als 2.001 Euro tragen mussten.
Alle Ergebnisse und Details der Händlerbund Abmahnstudie finden Sie in der entsprechenden Pdf-Datei, die Sie kostenlos einsehen und herunterladen können.
Händlerbund Abmahnstudie kostenlos lesen!
Darüber hinaus haben wir die wichtigsten Fakten noch einmal in einer Infografik übersichtlich zusammengefasst. (Ein Klick auf das Bild vergrößert die Infografik in einem neuen Fenster.)
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Der Selbstzerfleisc hungstrieb ist bei uns offenbar übermächtig.
Nichts gegen zu sagen, das Vorschriften eingehalten werden müssen.
Aber da tät es auch ein Anschreiben für 0,80€, meinetwegen noch Bearbeitungsgeb ühr zum Aufsetzen 10€. Sollte dann darauf nicht reagiert werden, kann es ja teuerer werden.
Was mich am meisten ärgert, ist natürlich das "Geschäftsmodel l" Abmahnung, aber viel schlimmer finde ich die Lage, wenn man mal außerhalb Deutschlands schaut.
NIEMAND interessiert sich in der restlichen EU für z.B. die Streitplattform!
Aber bei uns müssen ja Klagen geführt werden, ob ein Link anklickbar sein muss.
Man, als wenn wir sonst keine Probleme hätten. Aber das ist sooo typisch deutsch.
Mich ärgert es, wenn ich bei einem Niederländer über Ebay kaufe und der hat NICHTS außer seinem Impressum abgegeben.
Da frage ich mich, wie das geht!
Keine WB, keine AGB, kein Verpackungsmist , kein Batteriehinweis , kein Datenschutzblab la, keinen Hinweis wegen Streitplattform , der braucht sicher auch keinen Händlerbund zu zahlen.
Der kauft einfach seine Ware, macht Fotos, die Beschreibung und verkauft frisch und fröhlich vor sich hin.
Was für ein Traum und - wie ungerecht und unfair für uns!
Das selbe Spiel auch bei den Franzosen, ob Onlineshop oder Ebay, bei den Spaniern, den Italienern und dem Rest der EU.
Kein einziges Land macht so einen Aufstand wegen ein paar Fehlern/Versäum nissen, denn es geht ja hier nicht um Betrug oder kriminelle Machenschaften.
Ich sehe mich da im Wettbewerb mit meinen EU-Mitstreitern ganz klar meilenweit im Nachteil. Und DAS gehört abgeschaft!
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Ca. 60% unserer Politiker/innen sind Rae und Richter. Noch Fragen?
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