Der chinesische Gesichterkennungsspezialist SenseTime kann durch eine erneute Kapitalspritze die technologischen Innovationen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz weiter vorantreiben.
Massenüberwachung mithilfe von Supercomputern
Der Online-Riese Alibaba hat mit weiteren Investoren, darunter dem Elektronik-Händler Suning.com und dem Staatsfonds Temasek Holdings aus Singapur, 600 Millionen Dollar in SenseTime gesteckt. Das in Peking und Hongkong ansässige Unternehmen entwickelt Gesichterkennungs-Software und ist auf den Gebieten autonomes Fahren, medizinische Bildgebung und Deep-Learning-Hardware-Optimierung aktiv.
Wie Bloomberg berichtet, will SenseTime mithilfe der Investition eine Plattform namens „Viper“ entwickeln, die durch Live-Kamera-Übertragungen zur Massenüberwachung eingesetzt werden kann. Dafür sollen Großstädte in den kommenden Jahren mit „Supercomputern“ ausgestattet werden. Diese sollen Aufnahmen von Verkehrskameras, Banken und weiteren Applikationen mit Gesichtsscannern automatisch bearbeiten.
Finanzspritze steigert den Wert des Unternehmens
Laut dem Wall Steet Journal ist der KI-Spezialist dank der Finanzspritze nun über 4,5 Milliarden US-Dollar wert. Vor einem Jahr lag die Unternehmensbewertung nach Informationen der IT Times noch bei rund 1,5 Milliarden Dollar.
Nach eigenen Angaben von SenseTime übernimmt die Alibaba Group die Hauptrolle für diese Finanzierungsrunde. „Wir sind besonders von ihren F&E-Fähigkeiten im Deep Learning und Visual Computing beeindruckt. Unser Geschäft bei Alibaba sieht bereits greifbare Vorteile aus unseren Investitionen in KI und wir wollen uns an weiteren Investitionen beteiligen“, kommentiert Joe Tsai, Executive Vice Chairman bei der Alibaba Group.
Erst vor weniger als einem Jahr wurden innerhalb der ersten Finanzierungsrunde 410 Millionen US-Dollar von CDH Investments und Sailing Capital in den KI-Spezialisten investiert. Außerdem ist das chinesische StartUp eine strategische Partnerschaft mit dem US-Halbleiterunternehmen Qualcomm eingegangen. Beide Firmen arbeiten zusammen an Chips mit KI-Algorithmen.
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