Erstmals in der Unternehmensgeschichte hat der Edeka-Verbund bei dem Gesamtumsatz die 50-Milliarden-Euro-Marke geknackt. Dies hat die Supermarktkette vor allem den selbstständigen Kaufleuten zu verdanken.
Die Supermarktkette Edeka hat ihre Position im deutschen Handel 2017 laut der am Dienstag veröffentlichten Jahresbilanz gestärkt. Der Gesamtumsatz stieg um 5,4 Prozent und knackte mit 51,9 Milliarden Euro erstmals die 50-Milliarden-Euro Marke. Der Erfolg sei laut Unternehmensangaben vor allem den rund 3.800 selbstständigen Edeka-Kaufleuten zuzuschreiben. Die Unternehmer erzielten ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 26,3 Milliarden Euro und steuerten damit mehr als die Hälfte zum Verbundumsatz bei.
„Die starke Leistung der Edeka-Unternehmer verdient angesichts des intensiven Wettbewerbs größte Anerkennung“, sagt Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der Edeka AG. „Sie personifizieren die Zukunft des deutschen Lebensmitteleinzelhandels und drücken der Branche ihren Stempel auf.“
Aber auch die Integration von 338 ehemaligen Kaiser’s-Tengelmann-Filialen und die Entwicklung des Netto Marken-Discounts verhilft zu positiven Zahlen. Denn während bei Kaiser's Tengelmann nach Modernisierungsmaßnahmen zahlreiche Standorte Umsatzzuwächse im zweistelligen Bereich verzeichnen, wächst die Edeka-Tochter Netto um 3,1 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro.
Ausbau digitaler Vertriebskanäle und Innovationen
Ferner werden die digitalen Vetriebskanäle verstärkt ausgebaut. Das Online-Geschäft, zu dem unter anderem der Online-Supermarkt Bringmeister, der Netto-Online-Shop sowie Plus.de und GartenXXL gehören, entwickelte sich 2017 dynamisch. Mit 122 Millionen Euro wurde die vom Unternehmen anvisierte 100-Millionen-Marke überschritten. Darüber hinaus arbeitet der Edeka-Verbund mit den selbstständigen Kaufleuten an einer gemeinsamen technischen Infrastruktur für ihre individuellen Lieferservices. Erst vor Kurzem stand die Edeka-Tochter Bringmeister wegen Lieferschwierigkeiten durch zu hohe Nachfrage in den Schlagzeilen. Vergangene Woche weitete der 2017 in Berlin gestartete Lieferdienst seine Same-Day-Delivery-Option trotzdem noch zusätzlich auf München aus.
Kooperation mit Food-StartUps
Durch die Online-Plattform „FoodStarter“ geht Edeka neue Wege in Sachen Innovationen. Bei dieser Initiative kooperieren Kaufleute mit Food-StartUps. In dem 2017 eröffneten Foodtech-Campus in Berlin-Moabit testet das Unternehmen, „wie innovative Lösungen für den Lebensmitteleinzelhandel durch die Kooperation von Experten aus Handel, Technologie und der Start-up-Szene verwirklicht werden können“.
Nach Aussage von Martin Scholvin, Finanz- und Personalvorstand, sollen im laufenden Jahr 2018 mehr als zwei Milliarden Euro in Deutschland investiert werden. Im Vorjahr lagen die Investitionen für die Weiterentwicklung von Marktkonzepten, Logistikstrukturen sowie Produktionsbetrieben bei 1,7 Milliarden Euro.
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