Schwache Umsatzzahlen haben Trivago jetzt dazu gezwungen, ihre Prognosen für das Geschäftsjahr 2018 herunterzuschrauben. Prompt stürzte die Aktie des Hotelvergleichsportals auf ein Rekordtief.
Es knirscht im Getriebe bei Trivago: Die jetzt veröffentlichten Geschäftszahlen deuten auf ein schwaches erstes Quartal 2018 hin, der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf aktuell 259,4 Millionen Euro gesunken. Schuld sind die rückläufigen Geschäfte in Europa. Diese Ergebnisse haben die Düsseldorfer jetzt dazu gezwungen, ihre Prognose für das Jahr 2018 deutlich herunterzuschrauben. Ist man im Februar noch mit einem Wachstum von fünf bis zehn Prozent ausgegangen, so vermeldet die Hotelvergleichsplattform nun „stagnierende Geschäfte“ für das aktuelle Jahr, schreibt das Handelsblatt.
Diese Ankündigung war prompt an der Börse zu spüren. Zwischenzeitlich erlebte der Kurs der Trivago-Aktie eine Talfahrt, verlor mehr als 20 Prozent und sackte auf ein neues Rekordtief von unter fünf Dollar ab. Im Sommer letzten Jahres war der Ausgabekurs noch bei über 24 Dollar. Allerdings haben immer wiederkehrende Rückschläge Trivago in den letzten Monaten immens zugesetzt.
Sammelklage und sinkende Werbe-Einnahmen
Trivago musste sich bereits in den vergangenen Monaten immer wieder mit den Wettbewerbshütern auseinandersetzten. Nachdem sich erst die britischen Behörden einschalteten, folgte im Februar auch die Australische Wettbewerbs- und Verbraucherbehörde ACCC und leitete Untersuchungen gegen das Unternehmen ein. In den USA kam es schließlich zu einer Sammelklage enttäuschter Anleger. Trivago soll auf seine „irreführenden Verkaufspraktiken“ nicht hingewiesen haben. Mit dem Statement „Der Ausgang dieser Angelegenheiten könnte erhebliche negative Auswirkungen auf unser Geschäft, die finanzielle Lage oder Ergebnisse haben“, wurde eine vorsorgliche Warnung an die Investoren herausgegeben.
Zusätzlich zu den rechtlichen Problemen sanken außerdem die Werbe-Einnahmen. So haben die beiden Hauptakteure, das US-Reiseportal Expedia und Konkurrent Priceline, ihre Buchungen auf dem Hotelvergleichsportal deutlich zurückgeschraubt. So sank der Anteil von Priceline-Buchungsseiten von 45 Prozent auf aktuell nur noch 38 Prozent.
Geschäftsführer gibt sich trotz aller Probleme optimistisch
Auch wenn die Verluste von Trivago in diesem Jahr höchstwahrscheinlich höher ausfallen werden als 2017 – das Unternehmen investiert nach wie vor stark in TV-Werbung, um die Marke bekannter zu machen – gibt man sich beim Düsseldorfer Unternehmen optimistisch. „Wir verbessern unsere Plattform ständig und fokussieren uns auf noch mehr Personalisierung.“ Im vergangenen Jahr sei viel in das Wachstum investiert wurden, besonders beim Personal und in der Technologie. In Zukunft soll vor allem Künstliche Intelligenz das Geschäft von Trivago wieder mehr vorantreiben.
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