Auch große Firmen haben bei ihrem Amazon-Auftritt noch einiges an Nachholbedarf. Welche das genau sind, hat die Kölner Amazon-Agentur Revoic jetzt in einer neuen Studie offenbart.
Amazon stellt für viele Händler ein zweischneidiges Schwert dar: Auf der einen Seite werden den Nutzern für eine Listung auf dem Marktplatz eine ganze Reihe Richtlinien auferlegt, auf der anderen Seite ist die enorme Reichweite, besonders für kleine und mittelständische Unternehmen, fast unverzichtbar. Umso überraschender ist es, dass besonders die großen Unternehmen, wenn sie sich denn für eine Listung auf Amazon entschieden haben, noch immer mit schlechter Performance aufwarten. Zu diesen Erkenntnissen ist jetzt die Kölner Amazon-Agentur Revoic gekommen, welche in einer Studie 4.400 Amazon-Listings von 100 Marken analysiert hat. Das Ergebnis macht deutlich, wie viel Potenzial noch immer verschenkt wird.
Pampers, HP und Braun Top; Ohropax, Johnson & Johnson und Pelikan Flop
Für die Studie haben die Revoic-Gründer Trutz Fries und Stephan Bruns die sogenannten „Amazon TOP-Marken“ verschiedener Kategorien nach ihrer Performance hin untersucht. In die Bewertungen sind unter anderen der Produkttitel, Produktbeschreibungen sowie Bilder und Videos hineingeflossen. Dabei schnitten Pampers und HP am besten ab. Die Unternehmen überzeugten mit aussagekräftigen Titeln, einer Vielzahl von HD-Bildern und Videos sowie zusätzlichen kundenfreundlichen Informationen.
„Was wir untersucht haben, ist keine gehobene Amazon-Mathematik, sondern das 1x1 eines jeden Listings auf der Plattform. Trotzdem scheinen große Marken sich kaum um ihre Produktdarstellung zu kümmern und dieser wenig Relevanz zuzuschreiben. Dies überrascht, denn die eindeutige Dominanz von Amazon im E-Commerce, auch im deutschsprachigen Raum, ist unbestritten“, erklärt Trutz Fries in der dazugehörigen Pressemeldung. Zu den Verlierern der Studie zählten unter anderem Ohropax, Wella oder Pelikan. Besonders der Mangel an ausführlichen Produktbeschreibungen und hochauflösenden Bildern wirkte sich negativ auf die Bewertungen aus.
Chancen als Informationsplattform werden nicht genutzt
Trotz der riesigen Bedeutung, die Amazon inzwischen im internationalen Online-Handel einnimmt, scheinen viele Firmen noch zu inaktiv, was die eigene Produktlistung auf dem Marktplatz angeht. „Bei vielen Entscheidern scheint die Skepsis gegenüber Amazon noch groß zu sein und führt zu Untätigkeit. Dabei empfehlen wir genau das Gegenteil: Sich jetzt um seine Produkte zu kümmern, um langfristig die jeweiligen Kategorien zu dominieren. Sonst macht es der Wettbewerb“, betont Stephan Bruns.
Dabei kann Amazon nicht nur für einen Anstieg der Verkäufe sorgen, auch das Image einer Marke lässt sich positiv aber auch negativ durch die Plattform beeinflussen. „Amazon ist nicht nur als Verkaufs-, sondern in vielen Fällen auch als Informationsplattform anzusehen. Konsumenten informieren sich hier über Produkte, die sie nicht unbedingt online, sondern oftmals stationär kaufen. Daher wundert es uns, dass nicht nur aus vertrieblicher Sicht, sondern auch aus Marketingperspektive Amazon so stiefmütterlich behandelt wird“, fasst Trutz Fries die Studienergebnisse zusammen.
Die gesamte Studie von Revoic kann an dieser Stelle heruntergeladen werden.
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