DaWanda stellt den Betrieb ein. Händler werden sicher ein neues Zuhause finden, doch das Aus steht stellvertretend für eine traurige Entwicklung in der Branche.
DaWanda, ich will ehrlich mit dir sein: Ich kenne viele Leute, die dich schätzten, ich selbst habe bei dir aber nie etwas gekauft. Meine Sentimentalität beschränkt sich auf Schallplatten, Filme, Games, Bücher – irgendwas mit Medien eben. Ich bin der klassische Amazon-Kunde. Ich brauche etwas, also wird es gekauft. Das muss nicht selbstgemacht, besonders schick oder ausgefallen sein, sondern funktional. Damit falle ich aus deiner Zielgruppe – und du aus meiner.
Und trotzdem finde ich es schade, dass du gehst. Denn du standst für einen persönlicheren Online-Handel, für Liebe zum Detail und dafür, dass man kein Multimilliarden-US-Riese sein muss, um digital erfolgreich zu sein. Aber ach, so richtig erfolgreich warst du am Ende dann eben doch nicht. Oder zumindest nicht erfolgreich genug. Man kann diskutieren, ob das Aus nun verdient ist oder nicht, ob die kaufmännische Vision gefehlt hat, ob der deutsche Markt allein für „Handmade“ zu klein ist oder ob zu viel Importware den Produktkatalog verwässert hat, wie der eine oder andere Händler moniert.
Aber ganz ehrlich? Die Rechtfertigung für das Aus ist mir eigentlich ziemlich egal. Denn mit dir geht nicht nur ein Online-Marktplatz. Mit dir geht auch einmal mehr eine Idee, die für einen durchorganisierten, umsatzgetriebenen, digitalen Handel einfach nicht gemacht zu sein scheint: Die Idee, dass auch die Kleinen, die Davids, neben den wenigen Goliaths bestehen können. Amazon, Ebay, Otto und Real sind gut und schön, aber erst die Praktiker, die Manomanos, die Roten Erdbeeren und eben die DaWandas machen den Online-Handel divers, überraschend und aufregend.
Das Internet wird ein bisschen abwechlungsärmer
Bei DaWanda stand das „Do It Yourself“ nicht nur drauf, man stellte es sich auch dahinter vor. In Büros, die nicht alle gleich aussehen, in Mitarbeitern, die nicht im Hemd, sondern im Band-Shirt zur Arbeit kommen oder in Vertragsgesprächen, die nicht im Meetingraum 4, sondern im Kiez-Café geführt werden. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber die Vorstellung im Kopf ist viel romantischer und sympathischer als beim nächsten Groß-Konzern.
Und weißt du was? Das Schlimme ist: Es liegt nicht an dir, es liegt an mir. Ich bin der 08/15-Kunde, der alles schnell und günstig und einfach will, der zwar wohlfeil fabuliert, wie toll er handgemacht, einzigartig und Bio findet und dann aber trotzdem beim Online-Riesen und beim Discounter einkauft. Wir schimpfen immer auf Konsolidierung und Monopolisierung und bemitleiden die Buchläden und Kleinanbieter, aber am Ende sorgen ja wir Kunden genau für diese Entwicklung, die man nicht gut finden sollte. Wenn wir irgendwann nur noch Amazon und Ebay, Zalando und H&M, Rewe & Aldi haben, dann sind wir ja selbst Schuld.
Tut mir leid, DaWanda, wirklich. Mit deinem Ende wird das Internet wieder ein bisschen abwechslungsärmer. Und das muss man schade finden.
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(aber ich bin sowieso ein "Unikum")
...
was aber sicher sehr interessant wäre :
das ganze hat doch nicht etwa mit der Strafanzeige gegen IDO zu tun ?
(Nein - vor Abmahnern in Deutschland braucht niemand Angst haben ! -
frei nach Ulbrichts Mauerspruch)
oder mit der netten DSGVO ?
natürlich nicht - ein Unternehmen dem es sowieso schon schlecht geht - und der vielleicht noch x-Leute für sinnlose Schutzmaßnahmen einstellen muss - hat natürlich keinen Grund zur Panik - Freunde aus Amerika stehen jederzeit bereit ,uns armen Geschäftsuntüch tigen Deutschen unter die Arme ,oder sonst was zu greifen !
na dann ,allen ein sorgenfreies Wochenende !
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Es gibt zahlreiche Alternativen
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ich beziehe mich auf den Kommentar von Georg S. und Ihre Antwort darauf. Da wir in unserem Unternehmen ein ähnliches System benutzen, dabei jedoch manuell auswählen können, welche Artikel als "verwandt" angezeigt werden (etwas umständlicher, aber so passt die Auswahl besser) war mir fast klar, dass dies hier automatisch geschieht.
Ggf. wäre es eine Option, eine technische Anpassung vorzunehmen? Z.B. dass die automatische Funktion für verwandte Links nicht auf Artikel zugreift, die älter als 2 Monate, 6 Monate oder ein Jahr sind? So lässt sich, sofern so eine Anpassung möglich ist, das Problem mit den veralteten Links ggf. beheben.
Ich verstehe Ihren Standpunkt und bin natürlich dankbar für Ihre Arbeit, verstehe aber auch den Standpunkt von Georg S. Wenn diese Links automatisch gesetzt werden und die Artikel einfach veraltet sind, macht es ansonsten überhaupt noch Sinn, diese Funktion überhaupt zu nutzen?
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bei den Artikeln, die unter "ähnliche Artikel" verlinkt sind, werden nicht von der Redaktion verlinkt, sondern von der Technik.
Mit besten Grüßen
die Redaktion
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Besser kein Link als total veraltete.
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