Der Techkonzern Xiaomi ist mit seinem Börsendebüt gescheitert. Von den anfangs erwarteten zehn Milliarden US-Dollar, konnte das Unternehmen bei der Erstnotierung nur knapp fünf Milliarden erreichen.
Noch im Mai hatten Branchenbeobachter einen fulminanten Börseneinstieg des chinesischen Techkonzerns Xiaomi vorhergesagt. Das Unternehmen selbst hatte zudem damit gerechnet, den größten Börsengang des Jahres hinzulegen. Auch Experten sind anfangs davon ausgegangen, dass Xiaomi bis zu zehn Milliarden Dollar einnehmen könne. Demnach hätte der Konzern einen Börsenwert von etwa 100 Milliarden US-Dollar erreicht. Doch obwohl nach Berichten der South China Morning Post dieser Wert bereits im Vorfeld auf etwa 55 Milliarden Dollar korrigiert wurde, ist das Ergebnis noch verheerender ausgefallen als erwartet.
Erwarteter Börsenwert um mehr als die Hälfte verfehlt
Zum Börsenstart am Montag fiel der Kurs um etwa sechs Prozent. Damit erreichten die Xiaomi-Aktien einen Wert von 16 Hongkong-Dollar. Nach dem stockendem Einstieg pegelte sich die Aktie am Vormittag auf den Ausgabewert von 17 Hongkong-Dollar ein. Somit betrug der Wert des Elektronik-Herstellers zum Börsenstart etwa 50 Milliarden US-Dollar. Das dürfte ein harter Rückschlag für das oft als das Apple Chinas gehandelte Unternehmen sein. Worin liegen die Gründe für den Misserfolg?
Handelskonflikt als mögliche Ursache
Analysten weisen Heise zufolge darauf hin, dass die Börsen-Niederlage auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China zurückzuführen sei. Nachdem US-Präsident Trump Strafzölle auf chinesische Importe verhängt hatte, reagierte das chinesische Handelsministerium mit einer ebenbürtigen Maßnahme. Das Handeln Chinas führte jedoch zu einer weiteren Eskalation der Situation. Trump hatte bereits im Vorfeld angekündigt, die Strafzölle für die chinesische Volksrepublik zu erhöhen, falls diese eine Gegenreaktion einleitet. Nun droht der US-Präsident mit Zöllen von sogar mehr als einer halben Billion US-Dollar. Damit wären jegliche Importe von China in die USA betroffen.
Ob und inwiefern die Situation zwischen den beiden Handelsmächten weiter eskalieren könnte, bleibt abzuwarten. Dennoch hat der Konflikt bereits deutliche Auswirkungen auf den internationalen Handel, wie Heise berichtet. Die Aktienkurse sind in den vergangenen Wochen merklich gesunken. Der Aktienindex in Hongkong fiel im Juni um 6,5 Prozent. Doch neben dem Handelsstreit zwischen USA und China könnte aber auch die zunehmende Konkurrenz auf dem chinesischen Markt durch Firmen wie Oppo und Vivo zu dem gescheiterten Börsendebüt beigetragen haben. Der holprige Einstieg Xiaomis werden daher vor allem in Hongkong kritisch betrachtet.
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