Nach dem Facebook seine Quartalszahlen für das gerade abgeschlossene zweite Quartal veröffentlichte, hatte Mark Zuckerburg bestimmt nicht mit so einem Absturz der Aktie gerechnet. Zwischenzeitlich brach die Facebook-Aktie um 23 Prozent ein. Der Börsenwert schmolz dadurch um fast 150 Milliarden Dollar (128 Milliarden Euro).

Schild zum Facebook IPO am Times Square
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Analysten mit Umsatz- und Nutzerzahlenentwicklung unzufrieden

Tatsächlich können sich Facebooks Quartalszahlen mehr als sehen lassen. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent auf 13,23 Milliarden US-Dollar. Umsatztreiber ist das Werbegeschäft, wovon laut Heise 91 Prozent aus Reklame auf Handys und Tablets stammen. Der Betriebsgewinn stieg um ein Drittel auf 5,9 Milliarden Dollar, der Reingewinn um 31 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar. Neue Rekorde bei Facebook.

Und doch brach die Aktie des Unternehmens extrem ein. Denn die Anaysten an der Börse sind mit den Ergebnissen unzufrieden. Zwar übertraf der Gewinn die Erwartungen, doch der Umsatz konnte nicht überzeugen und die vorherigen Erwartungen erfüllen, die bei 13,36 Milliarden Dollar lagen. Es ist das erste Mal in zwölf Quartalen, dass Facebooks Umsatz diese Erwartungen nicht übertroffen hat. Aber auch die Nutzerzahlen überzeugten nicht. Das Wachstum liegt gegenüber dem Q1 bei nur 11 Prozent, was „nur“ 30 Millionen neuen Nutzern entspricht. Damit hat Facebook 2,23 Milliarden Mitglieder und liegt 20 Millionen unter den Analystenschätzungen.

Abverkaufswelle sorgte für ein Minus von 52 Dollar pro Aktie

Entsprechend ließen die Analysten die Aktie fallen. Von dem gerade erreichten Allzeithoch von 217,5 Dollar pro Aktie stürzte diese im nachbörslichen Handel um zehn Prozent ab. Nach der angesetzten Telefonkonferenz, die unter anderem ein weiteres reduziertes Umsatzwachstum bei gleichzeitig höheren Ausgaben in Aussicht stellten, rutschte die Aktie noch einmal um 15 Punkt ab, so meedia.de. Damit lag die Aktie nachbörslich zwischendurch bei 165 Dollar. Zum Ende des nachbörslichen Handels an der NASDAQ lag die Facebook Aktie bei 173,5 Dollar, was einem Minus von 20,23 Prozent entspricht.

Finanzchef David Wehner, der bei der Telefonkonferenz schon die Hiobsbotschaft, dass das Umsatzwachstum weiter sinken werde, überbringen musste, benennt drei Ursachen für die Situation. Zum einen ist es der bisher schwächere US-Dollar, der die in Dollar berechneten Umsätze hat steigen lassen. Wehner erwartet nun allerdings ein Wiedererstarken des Dollars. Zum anderen wird Facebook neue Formate fördern, die derzeit weniger Werbeeinnahmen bringen. Und, so zitiert Heise den CFO: „Wir geben den Leuten, die unsere Dienste nutzen, mehr Wahlmöglichkeiten bezüglich ihrer Privatsphäre. Das könnte sich auf unser Umsatzwachstum auswirken", so Wehner.

Die Ausgaben sollen 2018 um 50 bis 60 Prozent gegenüber 2017 zulegen. Der Konzern investiert in Produktentwicklung, Infrastruktur, IT-Sicherheit, Augmented Reality, Virtual Reality, Marketing und Copyright-Lizenzen.