Eine große Mehrheit der deutschen Internet-Nutzer misstraut den großen Digitalkonzernen wie Amazon oder Facebook. Sie nutzen die Angebote aber weiterhin – aus Bequemlichkeit.
Amazon, Facebook und Google sind aus dem täglichen Leben kaum wegzudenken und werden von Millionen Menschen genutzt – wirklich beliebt sind sie aber offenbar nicht. Vier von fünf Deutschen haben wenig oder gar kein Vertrauen in die großen Digitalkonzerne. Bei jungen Menschen ist das Misstrauen sogar größer als im Durchschnitt (81 Prozent). Nur 7,5 Prozent der Befragten vertrauen den Unternehmen eher stark oder sehr stark. Das ist das Ergebnis einer Civey-Umfrage im Auftrag der Next Conference, für die mehr als 5.000 Internetnutzer in Deutschland befragt wurden.
Nutzer wollen mehr Regulierung
79 Prozent fordern eine stärkere Regulierung von Facebook und Co. und sehen sich auch selbst in der Pflicht: Ebenfalls 79 Prozent sind der Ansicht, dass die Kunden ihre Macht gegenüber Digitalunternehmen stärker nutzen sollten. „Die Kritik an den globalen Internet-Giganten wird immer lauter – es geht dabei um ihre Marktmacht, um Datenschutz, Hatespeech, ethische Grundsätze für Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz sowie die sozialen und ökonomischen Auswirkungen von Technologie", zitiert W&V den Next-Gründer und CEO von Sinner Schrader, Matthias Schrader. „Dass 80 Prozent der Deutschen wenig oder gar kein Vertrauen in die Digitalkonzerne haben, ist da nur die logische Folge."
Bequemlichkeit schlägt Kritik
Wenn es aber darum geht, tatsächlich aktiv zu werden, wird es auf der Nutzerseite relativ still. Mehr als 27 Prozent der Befragten geben zu, dass sie aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit bei Facebook und Google bleiben, knapp 14 Prozent kennen gar keine anderen relevanten Angebote. Und mehr als 28 Prozent sehen schlicht keine Veranlassung zu wechseln, obwohl das Misstrauen groß zu sein scheint. Das Image von Google, Facebook oder Amazon ist nicht das beste, echte Sorgen müssen sich die Anbieter aber offenbar nicht machen.
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