Viel ist in den letzten Stunden beim Online-Marktplatz eBay passiert. Das Unternehmen kann sich über deutliche Gewinne und eine starke Aktie freuen. Einen entscheidenden Anteil am Erfolg hat der hauseigene Payment-Dienst PayPal. Ein Grund, ihn abzuspalten, meint der aggressive Investor Icahn. EBay hält dagegen.
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EBay dürfte wohl der wichtigste Gegner im Streit mit Amazon sein. Und die neuen Quartalszahlen, die gestern Nacht nach dem Börsenschluss in New York veröffentlicht wurden, stärken dem Online-Marktplatz den Rücken: Demnach sei der Umsatz auf 4,53 Milliarden Euro gestiegen – dies entspricht einem Wachstum von 13,5 Prozent. Auch den Gewinn konnte der Online-Marktplatz von 751 auf 850 Millionen US-Dollar steigern. Die überaus erfreulichen Zahlen ließen die Aktie nachbörslich noch einmal deutlich steigen.
Betrachtet man alle vier Quartale des vergangenen Jahres, so zeigt Anstieg des gesamten Konzernumsatzes um 14 Prozent auf insgesamt 16 Milliarden US-Dollar.
PayPal mit 19 Prozent Wachstum im Höhenflug
Im Zuge des Wachstums spielt der Payment-Anbieter PayPal eine entscheidende Rolle. Diesen hatte eBay 2002 für 1,5 Milliarden Dollar gekauft. Seither hat sich der Bezahldienst stark weiterentwickelt und wurde für das gesamte Geschäft immer bedeutender. Allein im vergangenen Jahr legte PayPal laut FAZ in Bezug auf den Umsatz um 19 Prozent auf rund 6,6 Milliarden US-Dollar zu. Damit konnte allein die Sparte ihre Gewinne auf 2,9 Milliarden US-Dollar steigern.
Die überaus erfreuliche Entwicklung von PayPal nimmt ein Investor zum Anlass für eine provokante Forderung: Carl Icahn, der als „Firmenjäger“ berüchtigt ist und ein knappes Prozent der eBay-Anteile sein Eigen nennen kann, verlangte nun die Abspaltung von PayPal vom Mutterkonzern, um den Wert seiner Anteile kurzfristig zu steigern. Doch der Verwaltungsrat von eBay lehnte dies ab und begründete: „Wir glauben nicht, dass eine Aufspaltung des Unternehmens der beste Weg ist, den Wert für die Anteilseigner zu steigern.“
Bereits in der Vergangenheit konnte Icahn auch mit geringen Unternehmensanteilen großen Druck auf die entsprechenden Managements der Firmen ausüben. Ob ihm das letztlich auch diesmal gelingt, wird sich zeigen. Mit Blick auf den gigantischen Erfolg des Payment-Dienstes PayPal, der mittlerweile sogar im stationären Handel genutzt werden kann, dürfte eBay jedoch alles daran setzen, um dies zu verhindern.
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Gleichzeitig wäre das aber auch das Aus für den Höhenflug von Paypal. Der rasante Aufstieg dieses Bezahldienstes in den letzten Jahren wurde ja nur durch die zwangsweise Verknüpfung ermöglicht. Sowie die Ebay-Shop-Händl er Paypal nicht mehr anbieten müssen, werden sie es auch mehrheitlich nicht mehr tun. Sobald dieser erhebliche Nutzer-Anteil weggebrochen ist, wird die Aktie im Keller versinken, das Unternehmen uninteressant werden und sich auch der stationäre Handel wieder von Paypal lösen.
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