Die IFC ist der Investment-Arm der World Bank Group und hat es sich zum Ziel gesetzt, Armut durch Investitionen in Unternehmen zu beenden. Nun investierte die IFC 10 Millionen Euro in Lamoda und weitere 15 Millionen in Dafiti. Eine Entscheidung, die zunächst merkwürdig anmutet, aber doch ihre Gründe hat.

Kompass zeigt auf Investment

(Bildquelle Kompass zeigt auf Investment: Olivier Le Moal via Shutterstock)

Die Investition der IFC scheint zunächst auffällig, weil die Mode-StartUps unter der Führung von Rocket Internet immer wieder mit Negativschlagzeilen in den Medien stehen. So stand die Vorgehensweise, diverse Unternehmens-Klone zu starten, ebenso in der Kritik wie auch die angeblich schlechten Arbeitsbedingungen, die beispielsweise bei Zalando immer wieder angeprangert werden. Derartig negative Schlagzeilen scheinen zunächst in Kontrast zu dem erklärten Ziel der World Bank Group und damit der IFC, Armut zu bekämpfen und Verteilung des Reichtums fördern zu wollen, zu stehen.

Die Investition in Lamoda und Dafiti hat aber seine Berechtigung und die Standorte der Mode-Händler dürften – wie TechCrunch betont – der Hauptgrund für die Finanzierung gewesen sein: In einer Pressemitteilung erklärte der Investor, dass die Unternehmen den Ländern, in denen sie agieren, deutlich helfen. Lamoda selbst beschäftige derzeit über 2000 Menschen, während Dafiti schon über 1500 Angestellte allein in Brasilien habe. Zudem wird von den Unternehmen „die Nachfrage nach regional erzeugten Gütern gestärkt“, wie der IFC betont.

Internet-Unternehmen schaffen Arbeitsplätze

„Internet-Unternehmen beschleunigen die Modernisierung der Zulieferkette des Handels in den Entwicklungsländern, was wiederum Konsumausgaben erhöht – ein Schlüsselelement von Wirtschatfswachstum“, erklärt Atul Mehta, Direktor des IFC für Herstellung, Landwirtschaft und Dienstleistungen. „Ihre Investitionen in Logistik, Informationstechnik und Marketing schaffen schnell Arbeitsplätze, vor allem für Frauen und junge Menschen.“

Nach Angaben der IFC soll die Finanzierung für Lamoda und Dafiti dem Unternehmenswachstum dienen. Dabei sollen die ökologischen, sozialen und korporativen Standards erhöht und die Konkurrenzfähigkeit durch Reduzierung der operativen Kosten und höherer Effizienz gestärkt werden. Im Fall von Lamoda soll das Geld auch der regionalen Entwicklung des hauseigenen Lieferdienstes Lamoda Express zugutekommen.