Schon zu Beginn eines jeden Jahres werden stets Vermutungen angestellt, welches wohl die Trends der kommenden E-Commerce-Monate sein werden. Denn wer sich als Online-Händler den digitalen Gegebenheiten und Entwicklungen anpasst, der könne – laut Branchenexperten – vielen Konkurrenten ein Schnippchen schlagen und durch Modernität und entsprechende Optimierungen aus der Masse heraustreten. Vente-privee-Mitbegründer Ilan Benhaim hat eine Prognose aufgestellt.
(Bildquelle E-Commerce Trends: nopporn via Shutterstock)
Trend 1: Auswertung großer Datenmengen
Big Data war schon im vergangenen Jahr ein großes Thema. Und auch 2014 wird es grundlegender Bestandteil vieler E-Commerce-Strategien sein. Doch die Auswertung der gesammelten Daten ist nicht immer schnell und einfach erledigt, denn je mehr Daten dem Unternehmen vorliegen, desto schwieriger gestalten sich entsprechende Analysen.
Laut Benhaim werden Cloud-Lösungen und Applikationen die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmensparteien, welche die Kundendaten auswerten, vereinfachen: Die Arbeiten von Analytikern, IT-Spezialisten, strategischen Managern sowie weiterer Mitarbeiter diverser Geschäftsbereiche werden enger miteinander verknüpft. In Zukunft vereinfachen sich Prozesse und helfen somit entscheidend bei der Auswertung unternehmensrelevanter Daten. Ziel wird es sein, Verbrauchergewohnheiten und –vorlieben zu studieren und somit die Trends von morgen zu erfassen.
Trend 2: Mit Big Data zur perfekten Individualisierung
Personalisierte Produkte sind längst kein Geheimtipp der Branche mehr. Mit Produkten, die genau auf den Kunden zugeschnitten sind, überzeugen mittlerweile diverse Unternehmen in allen Branchen. Egal ob Möbel, Lebensmittel, Tierfutter oder Kleidung, inzwischen können Kunden in nahezu allen E-Commerce-Sektoren ihrer Kreativität freien Lauf lassen und sich ihre Produkte selbst zusammenstellen. Mithilfe der Auswertung großer Datenmengen können Händler Werbung für individualisierte Artikel schalten, die jeden einzelnen Kunden persönlich anspricht.
Ilan Benhaim sieht diesem Konzept entsprechend neue Ansätze im gesamten Handel: Durch den Austausch von Verbrauchern in entsprechenden Shopping-Communities sollen Unternehmen künftig die Trends und individuellen Geschmacksvorlieben der Verbraucher analysieren und diese als Grundlage neuer Kollektionen und Produkte nehmen.
Trend 3: Qualitativ hochwertiger Content
Auch Content soll im Online-Handel 2014 weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Wie wir erst kürzlich beleuchteten, können entsprechende Inhalte Händlern sowohl dabei helfen, neue Kunden zu gewinnen als auch Bestandskunden zu halten. Dabei ist die Contentproduktion rein auf die Masse gesehen völlig sinnlos, wenn der Nutzer dadurch keinen Mehrwert erhält. Auch in diesem Falle heißt es: Qualität vor Quantität.
Denn nur, wenn die Inhalte wie Bilder, Grafiken, Statistiken, Videos, Ratgeber, Kolumnen, etc. informativ und / oder unterhaltsam sind, wird in den Verbrauchern Interesse am entsprechenden Portal sowie dem Unternehmen geweckt. Händler können in Sachen Content auf einen riesigen Pool an Möglichkeiten zurückgreifen. Sie müssen die Chance nur nutzen.
Trend 4: HighTech in der Modebranche
Besonders die Modebranche ist für hohe Retourenquoten prädestiniert. Dies liegt wohl zum großen Teil an der fehlenden Möglichkeit, die Kleidungsstücke vor der Bestellung anzuprobieren. Ilan Benhaim von vente-privee.com sieht 2014 als Jahr, in dem solche Probleme durch Technologien behoben werden können.
Ein Tool, das sich im Fashion-Segment des E-Commerce bereits halbwegs etablieren konnte, ist die virtuelle Umkleidekabine. Diese ermöglicht es Kunden mithilfe von Webcams, digitale Anproben vorzunehmen, um einen ersten Eindruck der Ware (im angezogenen Zustand) zu erhalten.
Noch revolutionärer dagegen ist eine Technik, mithilfe derer Kleidergrößen vorgeschlagen werden. Dabei sollen sich Verbraucher selbst fotografieren. Da den Webstores bei dieser Variante die genauen Abmessungen der angebotenen Produkte vorliegen und die Maße des Kunden via Foto automatisch ermittelt werden, können die Unternehmen den Interessenten unabhängig von Marke oder Produktart die passende Kleidergröße zuordnen und empfehlen.
Trend 5: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist entscheidend
Besonders im Online-Handel ist eine angemessene Preisgestaltung wichtig, denn die Konkurrenz ist groß. Außerdem ist bei knapp zwei Dritteln aller Online-Kunden der Preis der entscheidende Faktor für oder gegen einen Kauf. Wichtiger als ein Dumping-Preis ist für viele Kunden jedoch das Preis-Leistungs-Verhältnis: „Welche Qualität bekomme ich für welches Geld?“, fragt sich der Kunde.
Um als Händler die richtige Pricing-Strategie anzuwenden, ist es also vonnöten, auch die Konkurrenz im Auge zu behalten. Da ein preislicher Vergleich mit anderen Anbietern jedoch sehr aufwendig sein kann, sind entsprechende Technik-Lösungen wohl ein Trend der kommenden Monate. Diese verrichten die anfallenden Arbeiten nicht nur schneller, sondern auch genauer.
All diese Trends stehen in enger Verbindung mit neuen Entwicklungen im HighTech-Bereich. Sie können Händlern viel Arbeit abnehmen und Kunden zugleich ein besseres Einkaufserlebnis garantieren. Wir sind gespannt, welche dieser prognostizierten Trends sich tatsächlich durchsetzen werden.
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