Die großen amerikanischen Online-Konzerne scheinen unaufhaltsam zu wachsen. Erst überrascht das Netzwerk Facebook mit starkem Wachstum, nun vermelden auch Google und Amazon positive Trends. Da das Unternehmen von Chef Bezos jedoch hinter den gesetzten Erwartungen zurückbleibt, sollen nun die Einnahmen aus den Prime-Mitgliedschaften steigen.

Zahlen: Google legt zu, Amazon enttäuscht trotzt Wachstum

(Bildquelle Statistik: Sashkin via Shutterstock)

Google mit deutlicher Steigerung

Nicht alles lief beim Online-Suchdiest Google in den vergangenen Monaten immer glatt: So musste das Unternehmen beispielsweise Rückschläge und Verluste bei seiner Handy-Tochter Motorola einstecken. Dennoch übertreffen die nun veröffentlichten Quartalszahlen alle Prognosen. Mit einem Umsatzanstieg auf rund 16,9 Milliarden US-Dollar liegt der Wert rund 110 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten, so Spiegel Online.

Grund für diese Entwicklung ist das überaus ertragreiche Werbegeschäft des Konzerns. Dieses verschaffte Google alles in allem einen Gewinn von rund 3,4 Milliarden US-Dollar, etwa ein Fünftel mehr als der Vorjahreszeitraum einbrachte.

Amazon gewinnt und verliert trotzdem

Auch die Zahlen von Amazon weisen nach oben. Das operative Geschäft vermeldete einen Anstieg von 26 Prozent, dabei lagen die Gewinne bei etwa 510 Millionen Dollar. Wie in den vergangenen Jahren auch, konnte Amazon seine Vormachtstellung im E-Commerce behaupten und einen Umsatz von 25,6 Milliarden US-Dollar verzeichnen – dies ist in etwa ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. Trotz dieses weiteren Aufwärtstrends sind die Analysten nicht zufrieden: Sie hatten mit rund einer halben Milliarde Dollar mehr gerechnet.

Zudem kündigte das Unternehmen an, im laufenden Quartal zwischen 200 Millionen Dollar Gewinn und 200 Millionen Dollar Verlust zu machen. Genau ließen sich solche Zahlen sowieso nicht angeben, weil Amazon bekanntlicherweise viel Geld in die Hand nimmt, um erfolgversprechende Investitionen zu tätigen.

Amazon dreht bei Prime kräftig an der Preisschraube

Obwohl Amazon stets bemüht ist, seine Kunden rundum zufriedenzustellen und mit Niedrigpreisstrategien und Sonderangeboten auch Konkurrenten aus dem Weg räumt, kündigte der Finanzvorstand des Unternehmens, Tom Szkutak, eine empfindliche Preiserhöhung bei Prime an: Die Kosten für das US-amerikanische Programm sollen laut eCommerceBytes um rund 20 bis 40 Dollar steigen.

Als Begründung gab Szkutak an, dass sich der Preis seit der Einführung des Prime-Programms vor neun Jahren nicht geändert hat, die laufenden Kosten für den Versand und die Versandprozesse wohl aber deutlich gestiegen seien. Außerdem sei der Aufwand aufgrund der rapid gewachsenen Anzahl an Prime-Produkten sowie dem großen Andrang sehr gestiegen.

Ob deutsche Kunden eine ähnliche Erhöhung erwarten müssen, ist derzeit noch nicht bekannt.