Im Bereich Online-Tierbedarf gibt es einige wenige Unternehmen, die sich inzwischen so weit etablieren konnten, dass sie fast jedem Tierbesitzen geläufig sein dürften – so zum Beispiel Zooplus oder Fressnapf. Für die beiden Portale dürfte sich der Schritt in den E-Commerce angesichts der steigenden Zahlen mehr als gelohnt haben: Dabei erreicht Fressnapf die Milliarde und Zooplus steigert die Umsätze um rund 30 Prozent. Doch auch andere Shops im Tierbedarf-Segment profitieren.

Online-Tierbedarf auf Erfolgskurs

(Bildquelle Tierbedarf Online: yanugkelid via Shutterstock)

Umsatzrekord: Fressnapf knackt in Deutschland 1 Mrd.

Der Marktführer in Sachen Tierbedarf schließt 2013 erneut mit einem ordentlichen Wachstum ab: Um 6,7 Prozent konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Allein in Deutschland erzielte Fressnapf mehr als eine Milliarde Euro Bruttoumsatz, international betrachtet liegt der Wert bei über 1,5 Milliarden Euro.

So weit so gut. Am beeindruckendsten dürften jedoch die Zahlen im deutschen Online-Vertrieb sein: Hier wurde 2013 ein Bruttoumsatz von 47,8 Millionen Euro generiert, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer Steigerung von rund 76 Prozent entspricht. „Das sind Zahlen, die uns sehr stolz machen. Sie sind der Verdienst von über 10.000 Mitarbeitern in allen Märkten der Gruppe, der Zentrale und der Logistik sowie dem tollen Engagement unserer Franchisepartner“, kommentiert Unternehmensgründer Torsten Toeller.

Um die Erfolge auch an die Kunden weiterzugeben, hat der Shop für Tierbedarf laut Handelsblatt angekündigt, die Preise für Kunden zu senken. Im Kampf um den Erhalt der Marktführerschaft könnte dies sicherlich eine gute Strategie sein.

Zooplus AG steigert Gesamtleistung um fast 30 Prozent

Auch Zooplus ist als Fachhändler im Online-Tierbedarf eine beliebte Anlaufstelle bei den Kunden. Wie groß der Run auf das Unternehmen jedoch tatsächlich ist, zeigen die vorläufigen Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2013: Wie Der Aktionär berichtet, konnte der Internet-Versandhändler seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um gigantische 27 Prozent steigern und kommt damit auf einen Wert von rund 426 Millionen Euro.

Nachdem Zooplus sein Ziel für die Gesamtleistung bereits im Oktober 2013 von 400 Millionen auf 415 Millionen Euro angehoben hatte, wurde selbst dies weit übertroffen. Grund dafür ist das erfolgreiche Weihnachtsgeschäft, das Tierfreunde und Haustierbesitzer scheinbar in ungeahnte Kauflaune versetzte.

Auch junge Unternehmen sehen Potenzial im Bereich digitaler Tierbedarf

Da der Sektor für Online-Tierbedarf von den beiden genannten Großunternehmen dominiert wird, sehen auch jüngere Unternehmen die Chance auf große Erfolge. Zwar gibt es bereits eine Vielzahl von Kleinunternehmen, die mit tierischen Produkten werben, doch bisher scheint keines von ihnen in eine direkte Konkurrenz mit den Marktführern getreten zu sein.

Doch das soll sich bald ändern, plant beispielsweise die börsennotierte Zoogigant AG. Diese kann bereits auf einige Erfahrung im Bereich Tierbedarf zurückblicken und übernahm kürzlich sogar den Konkurrenten zoo24 GmbH. Obwohl die AG auch einen Online-Shop für Möbel ihr Eigen nennen darf, soll der Fokus künftig im Zoofachbereich liegen, da hier laut eigenen Aussagen die größten Potenziale gesehen werden.

In einem Interview mit sharedeals.de sprach Zoogigant-Verwaltungsrat Jörg Balters vom geplanten Ausbau der eigenen Marktposition im Online-Tierbedarf: Da die Plattformen zoogigant.de und zoo24.de weiterhin eigenständig geführt werden sollen, sei es möglich, je verschiedene Marketing- und Marktstrategien zu testen, was dem Unternehmen grundsätzlich eine gute Ausgangslage verschafft. Obwohl für das kommende Jahr rund 1,4 Millionen Euro Umsatz prognostiziert werden, steckt sich das Unternehmen ein längerfristiges Jahresumsatz-Ziel von etwa drei Millionen Euro.

„Die Zooplus AG ist der Pionier auf dem Gebiet und zeigt, dass sich das Kaufverhalten von Tier- und Zoobedarf vom stationären Handel auch auf das Internet verlagern lassen lässt. […] Hier sehen wir die Chance, mit unserer Gesellschaft auch davon zu profitieren. Gleichzeitig werden wir uns mit unserem Sortiment von den Wettbewerbern abzugrenzen. Dabei geht es nicht nur um Masse, sondern auch auf das Eingehen individueller Kundenbedürfnisse. Ideen dazu existieren bereits. Insgesamt sind wir optimistisch, uns einen festen Platz im Heimtiermarkt erobern zu können“, so Balters.