Die Nachrichten aus dem hart umkämpften digitalen Buchhandel reißen nicht ab. Nachdem die Weltbild-Insolvenz und ihre Gefahren für die Branche in den letzten Wochen in aller Munde waren und andere Buchhändler nun neue Strategien entwickeln, um nicht ähnlich zu enden, will auch Thalia lang geschmiedete Pläne umsetzen: Die Buchhandelskette hat angekündigt, ihr Tochter-Portal buch.de komplett zu übernehmen.
Die Thalia Holding GmbH kann sich im Bereich des Buchhandels auf viele Standbeine stützen: Sie ist (Anteils-) Eigner zahlreicher Portale und stationärer Händler wie der Thalia-Kette, bol.de, der Buch- & Kunst-Gruppe oder buch.ch. Und auch die deutsche Bücher-Plattform buch.de ist eine Unternehmens-Tochter, die nun gänzlich übernommen werden soll.
Bislang besitzt die Thalia Holding als Hauptaktionär 95,1 Prozent Anteile an buch.de. Die übrigen 4,9 Prozent in Streubesitz sollen nun jedoch – nach Vorankündigung im Dezember 2013 – ebenfalls übernommen werden. Dazu gab das Unternehmen laut buchreport gestern bekannt, „die Barabfindung für die Übertragung der Aktien auf 8,76 Euro pro Aktie“ festzulegen. Mit diesem Schritt würde die Thalia Holding das digitale Tochter-Portal buch.de zugleich von der Börse nehmen.
Im April 2014 soll die Übertragung der Aktienanteile auf das Mutterunternehmen Thalia Holding endgültig beschlossen werden.
Betrachtet man sich die Entwicklung von buch.de in den vergangenen Jahren, so kann – nach dem massiven Einbruch im Zuge der „Dotcom-Blase“ 2002 – eine deutliche Erholung wahrgenommen werden. Zuletzt war der Umsatz des Unternehmens aus Münster von Oktober bis Dezember letzten Jahres um 14 Prozent auf rund 34 Mio Euro gestiegen.
Kommentar schreiben