Der Online-Modehändler Asos setzt seit einem Jahr eine Big Data-Software ein. Sie wertet Konkurrenten und Verbraucherwünsche dank des Internets und sozialer Netzwerke in Echtzeit aus. Dank ihr konnte Asos nach eigenen Angaben die eigenen Umsätze um über 30 Prozent steigern.
(Bildquelle Diagramm: bloomua via Shutterstock)
Großbritanniens größter Online-Modehändler Asos setzt seit einem Jahr auf eine Software zur Echtzeitauswertung von Internetdaten. Dank des Big Data-Programms konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben seine Umsätze im Zeitraum von August bis Dezember 2013 um mehr als 30 Prozent steigern. Die Software informiert den Online-Händler in Echtzeit darüber, woran die Konkurrenz gerade arbeitet, welche Modetrends im Internet erkennbar sind oder welche Preise für die eigenen Produkte im Moment angebracht wären.
Big Data wertet Konkurrenz und Modetrends aus
„Erster in der Modebranche zu sein, heißt für uns auch ständig konkurrenzfähig zu sein und auf das richtige Sortiment zu setzen“, sagte Maria Hollins, Managerin bei Asos, gegenüber dem Online-Magazin RetailWeek. Die Softwarelösung helfe Asos dabei, schwierige Kauf- und Handelsentscheidungen zu treffen, so Hollins.
Rosalind Moralee, Softwareexpertin bei Asos fügte hinzu: „Diese Software nimmt uns sehr viel Arbeit ab und erlaubt es uns, vielfältige Informationen über die Konkurrenz mit wenigen Mausklicks zu bekommen.“ Es würden täglich neue Konkurrenten in den Modemarkt drängen, was es für Asos immer schwieriger mache, das richtige Produkt und den richtigen Preis im richtigen Moment anzubieten, sagte Moralee.
Die Big Data-Lösung die der Online-Modehändler Asos nutzt, stammt von der britischen Softwarefirma Editd. Sie setzt auf den Trend zu Big Data, also die Möglichkeit der systematischen Auswertung von im Internet verfügbaren Datenmengen, und möchte diesen für den Online-Handel verfügbar machen. Die Big Data-Software greift allerdings im Vergleich zu anderen Softwarelösungen in Echtzeit auf zahlreiche Daten aus dem Internet zurück. „Man kann sie anschließen und sofort loslegen“, sagte Geoff Watts, Geschäftsführer von Editd gegenüber dem Online-Magazin RetailWeek. Man brauche im Vergleich zu anderen Big-Data-Lösungen keine eigenen IT-Abteilungen, um die Software in den eigenen Betrieb zu implementieren.
2.500 neue Produkte – jede Woche
Die Software nutzt offenbar öffentlich im Internet zugängliche Informationen. So werte sie laut Watts zum Beispiel Bloginhalte, Emails, Webseiten und Presseberichte aus. „Gibt es ein verstärktes Interesse für einen speziellen Konkurrenten oder ein spezielles Produkt, so können wir die Software verstärkt darauf fokussieren“, so Watts.
Asos begann die Echtzeit-Software vor zwölf Monaten zu nutzen, inzwischen nutzen sie an die 200 Mitarbeiter des Unternehmens. Das Asos auf Echtzeit-Software zurückgreift, ist auch auf das Geschäftsmodell des Unternehmens zurückzuführen. Im Interview mit dem Tagesspiegel erklärte Asos-Gründer Nick Robertson, dass man 2.500 neue Produkte pro Woche in den Online-Shop einstelle. „Wir verkaufen die Dinge dann, wenn man sie braucht“, so Robertson. Und um das tun zu können, analysiert Asos nun die Modetrends dank Big Data in Echtzeit.
Ende 2013 konnte Asos 7,4 Millionen Online-Kunden verzeichnen und erzielte allein im Zeitraum von August bis Dezember 2013 einen Umsatz von rund 405 Millionen Euro.
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