Rund 133 Millionen US-Dollar hat eBay in den indischen Konkurrenten Snapdeal investiert. Damit erhält eBay Zugriff auf das Logistik- und Kundennetzwerk des Konkurrenten. Künftig möchte eBay das konkurrierende Unternehmen eventuell komplett übernehmen.
EBay hat 133,7 Millionen US-Dollar in den indischen Marktplatz Snapdeal investiert. EBay hatte bereits im vergangenen Jahr 50 Millionen US-Dollar in den konkurrierenden Online-Marktplatz eingebracht. Devin Wenig, der bei eBay für den Bereich Marktplätze verantwortlich ist, erklärte im Gespräch mit dem Online-Magazin Re/Code, eBay sei an einer kompletten Übernahme interessiert.
EBay nutzt Logistik- und Kundennetzwerk mit
Snapdeal hat sein Hauptquartier in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi und wurde erst im Jahr 2010 gegründet. Zu Beginn war Snapdeal ähnlich wie Groupon als Schnäppchenportal angetreten, inzwischen hat sich das Unternehmen aber zu einem großen Online-Marktplatz entwickelt. Snapdeal soll über 20.000 registrierte Online-Händler haben und bietet Produkte in zahlreichen Kategorien an, von Elektro- bis hin zu Modeartikeln.
Snapdeal liefert seine Produkte im Moment in rund 4.000 indischen Städten aus und gehört zusammen mit Flipkart zu den großen Konkurrenten von eBay Indien. Ebay hat sich mit der aktuellen Investition und der Investition im vergangenen Jahr in die Logistik- und Kundennetzwerke von Snapdeal eingekauft. Damit hat eBay Zugang zu den 20.000 Online-Händlern von Snapdeal bekommen und Snapdeal selbst listet ausgewählte eBay-Produkte auf dem eigenen Marktplatz.
Snapdeal-Mitbegründer und heutiger CEO Kunal Bahl sagte gegenüber der indischen Tageszeitung The Economic Times, er sehe in der erneuten Finanzierung durch eBay eine Bestätigung für die gute Entwicklung von Snapdeal.
Snapdeal setzt sich Umsatzziel von einer Milliarde US-Dollar
„Wenn wir ein Investment tätigen und mit einem Partner wie Snapdeal zusammenarbeiten, hoffen wir erfolgreich zu sein und eventuell den nächsten Schritt gehen zu können“, sagte Devin Wenig von eBay. EBay habe Erfahrung darin, zahlreiche kleine Investitionen zu tätigen und manchmal, wenn es gut laufe auch die Unternehmen komplett zu übernehmen, so Wenig. Zusätzlich kündigte Wenig an, eBay könne Snapdeal künftig dabei helfen, seine Produkte auch in den USA zu verkaufen.
Snapdeal CEO Kunal Bahr strebt für das laufende Geschäftsjahr nach eigenen Angaben einen Bruttoumsatz von rund einer Milliarde US-Dollar an. Ein beeindruckendes Argument für eBay, dass die Hälfte seines Gesamtumsatzes außerhalb der USA erzielt.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Snapdeal und eBay India ist derweil, dass Snapdeal eher ein Marktplatz für Unternehmen ist, während eBay sich auf einzelne Händler spezialisiert hat. Ein anderer Unterschied: Snapdeal nutzt ein eigenes Logistiknetzwerk, dass die Online-Händler nutzen müssen. EBay gibt auch in Indien seinen Online-Händlern die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wie die Waren geliefert werden sollen.
In einem Video-Interview eklärte Snapdeal-CEO Kunal Bahl kürzlich ausführlich das Geschäftsmodell von Snapdeal:
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