Facebook und Twitter stehen an der Spitze der sozialen Netzwerke und werden für die Produktvermarktung weiter eine wichtige Rolle spielen. Viele Verbraucher interessieren sich aber inzwischen mehr für neue Dienste oder neugestaltete Plattformen wie Pinterest und Tumblr, die einfacher zu bedienen sind.
Deren Nutzungszahlen steigen zurzeit zumindest in den USA rasant. Firmen bietet sich in solch fokussierten Netzwerken die Möglichkeit, ihr Online-Image mit visuellen Mitteln zielgruppengenau zu überarbeiten.
„Viele Internetnutzer wenden sich sozialen Netzwerken zu, die weniger allgemein sind als Facebook“, schreibt E-Marketer-Autorin Kimberly Maul, die eine Studie über visuell aufgebaute Netzwerke geschrieben hat. „Solche beliebten und in Mode kommenden Webangebote geben den Nutzern die Möglichkeit, mit Bildern und Videos ihren eigenen Stil auszudrücken – und häufig Trendsetter zu werden.“
Die virtuelle Pinnwand Pinterest ist so ein Angebot. In den USA haben sich die Nutzerzahlen im vergangenen Jahr mehr als verzwanzigfacht und erreichten im Januar 2012 knapp zwölf Millionen Besucher. Sowohl private Nutzer als auch Unternehmen heften dort Fotos oder Bilder-Kollektionen an ihre Pinnwand, andere Mitglieder des sozialen Netzwerkes empfehlen diese weiter oder kommentieren sie mit „hübsch!“ oder „woher hast du das?“. Mode, Schmuck und Wohnaccessoires sind vielfach gezeigte Produkte. Die Nutzergemeinschaft ist weiblich: 97 Prozent derjenigen, die sich via Facebook als „Fan“ von Pinterest bezeichnen, sind Frauen.
Der gemeinsame Austausch über verschiedene Hobbys, Interessen und Einkaufstipps ist somit hochinteressant für die Konsumgüterindustrie. Einem Mashable-Artikel zufolge sind neun Prozent der wichtigsten amerikanischen Online-Händler bereits bei Pinterest aktiv.
Manch ein Marketing-Experte sieht Pinterest sogar schon als die kommende Größe im „social commerce“. So wächst auch die Zahl an praktischen Ratgebern, wie Unternehmen die elektronische Pinnwand konkret einsetzen können. Das Online-Magazin Social Media Examiner beispielsweise hat 26 Tipps zusammengestellt, wie man ein Firmenangebot auf Pinterest erstellt.
Nicht nur Bilder, sondern alle möglichen Medienformate kann der Nutzer im Mikro-Blog Tumblr sammeln und zu Kollektionen zusammenstellen. Texte, Interviews und Zitate, Fotos, Audios und Videos sowie Diashows kombinieren Privatpersonen oder Unternehmen mit wenigen Klicks zu Themenkatalogen. In den USA hat sich die Besucherzahl im Laufe des Jahres 2011 etwa verdoppelt, sie liegt zurzeit bei rund 16 Millionen Besuchern pro Monat.
„Die Plattform funktioniert besonders gut für Medienunternehmen, die ihre eigenen Inhalte veröffentlichen und mit Fotos und Zitaten ergänzen können“, schreibt Kimberly Maul. Aber auch Modemarken können ihr Potenzial ausschöpfen, schnell und einfach Produktfotos zu zeigen oder etwa über Modemessen zu informieren.
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