Der Medienkonzern Axel Springer entwickelt sich offensichtlich weg vom Medienhaus hin zum E-Commerce-Unternehmen. Die aktuellen Umsatzzahlen zeigen, dass der Konzern das größte Umsatzwachstum mit Online-Portalen für Immobilien und Stellenanzeigen erzielt.
Der Hamburger Medienkonzern Axel Springer hat heute seine Umsatzzahlen veröffentlicht. Sie verdeutlichen, dass sich das Medienhaus immer weiter weg vom Journalismus hin zum E-Commerce entwickelt. Mit Online-Portalen für Immobilien und Stellenanzeigen konnte das Unternehmen demnach im vergangenen Jahr das größte Umsatzwachstum erzielen.
Größten Zuwächse mit E-Commerce-Aktivitäten
„Der Axel Springer Verlag verwandelt sich in einen Gemischtwarenladen“, schreibt FAZ.net zum Thema. Tatsächlich zeigen die heute vorgestellten Umsatzzahlen, wie tief Axel Springer bereits im E-Commerce involviert ist. 2013 erzielte der Medienkonzern Axel Springer einen Jahresumsatz von 2,8 Milliarden Euro und konnte schließlich einen Gewinn von rund 454 Millionen Euro erzielen. Im Vorjahr hatte dieser noch bei rund 498 Millionen Euro gelegen.
„2013 war für Axel Springer ein Jahr des Wandels, des Umbruchs und des Aufbruchs. Soviel Veränderung war nie. Wir haben ein Jahr des Umbaus und erheblicher Zukunftsinvestitionen angekündigt und dafür auch ein rückläufiges Konzernergebnis in Kauf genommen“, kommentierte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Axel Springer, die aktuellen Zahlen.
Axel Springer setzt auf Online-Portale für Stellenanzeigen und Immobilien
In der Tat krempelte Mathias Döpfner sein Unternehmen in den vergangenen Jahren gehörig um. Mehrere große Zeitungstitel des Medienkonzerns wurden auf einen Schlag im vergangenen Sommer für 920 Millionen Euro an die Funke-Mediengruppe verkauft. Axel Springer stieß damit langjährige Titel wie das „Hamburger Abendblatt“ oder die „Berliner Morgenpost“ an die Konkurrenz ab. Gleichzeitig investierte Axel Springer in zahlreiche Online-Portale, wie autohaus24.de, meinestadt.de, Stepstone.de, Immoweb.de oder den App-Entwickler Runtastic, um nur einige zu nennen.
Axel Springer musste bei seinen Printtiteln wie Zeitungen oder Zeitschriften im vergangenen Jahr Umsatzrückgänge hinnehmen. „Ursachen hierfür waren sowohl marktbedingte Auflagenrückgänge bei den nationalen und internationalen Printpublikationen als auch Konsolidierungseffekte aus dem Verkauf von Zeitschriftentiteln in Frankreich“, heißt es in der Jahresbilanz des Unternehmens.
Gleichzeitig haben sich die Investitionen des Unternehmens in Online-Portale bereits im vergangenen Jahr ausgezahlt, so dass der Konzern in diesem Segment ein Umsatzplus verzeichnen konnte. Zusätzlich konnte Axel Springer seine Werbeerlöse über die digitalen Kanäle steigern. Das stärkste Wachstum konnte das Unternehmen mit seinen Online-Portalen für Immobilien und Stellenanzeigen erzielen. Überwiegen dank der Anzeigenkunden, konnte Springer mit Portalen wie Stepstone.de, Totaljobs oder Immoweb.de ein Umsatzplus von rund 22 Prozent erzielen und insgesamt 402 Millionen Euro durch die Online-Portale erwirtschaften. Gemessen am Gesamtumsatz von 2,8 Milliarden Euro ist das nicht viel, allerdings war das eben die Sparte mit dem größten Umsatzwachstum eines Unternehmens, das wohlgemerkt eigentlich im Journalismus angesiedelt ist.
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