„Pleiten Pech und Pannen“ titelt heise im Zuge der Berichterstattung um das aktuelle Streaming-Debakel bei Amazon. Das Unternehmen hatte den jährlichen Preis von Amazon Prime in der vergangenen Woche um 70 Prozent erhöht: Statt 29 Euro sollen Kunden nun 49 Euro für den exklusiven Dienst zahlen. Dafür erhalten sie unbegrenzten Zugriff auf den hauseigenen Streaming-Dienst Instant Video. Doch viele Nutzer berichten von Problemen.

Amazon Prime: Probleme mit Streaming-Dienst

(Bildquelle Retro TV: Sashkin via Shutterstock)

Browser-Schwierigkeiten beim Streaming

Seitdem Amazon im Februar das Video-on-Demand-Angebot seines Tochterunternehmens Lovefilm einstampfte und im gleichen Atemzug Amazon Prime Instant Video in Deutschland launchte, kam es vermehrt zu Problemen mit dem Streaming-Dienst. Wie heise vermeldet, hätten einige Nutzer Schwierigkeiten, die gewählten Prime Instant Videos wiederzugeben. Laut dem Kundendienst von Amazon liegen regional bedingte Schwierigkeiten mit den Browsern Chrome und Firefox vor, die jedoch behoben werden sollen.

Auch die Identitätsprüfung beim Instant Video-Dienst macht Ärger

Neben den Streaming-Problemen bereite auch die Verifizierung des Alters grundsätzlich Probleme. Frühere Kunden von Lovefilm konnten mithilfe eines einmaligen Postident-Verfahrens ihr Alter nachweisen und sich somit unkompliziert FSK-18-Filme oder -Spiele per Disc zusenden lassen. Der neue Amazon Instant Video-Service hingegen besteht bei jeder einzelnen Bestellung solcher Artikel auf einen entsprechenden Nachweis und eine „eigenhändige Übergabe“. Dies hat zur Folge, dass die Kunden die Disc-Lieferung persönlich entgegen nehmen müssen, was sich im alltäglichen (Berufs-) Leben durchaus kompliziert gestalten kann.

Zudem sei Kunden, die als EU-Bürger in Deutschland leben, die Bestellung von FSK-18-Titeln über Amazon Instant Video verweigert. Grund dieses Ausschlusses ist eine ausschließliche Freischaltung des Services über einen deutschen Personalausweis. Auf die Frage, ob und wann Amazon die Prozesse der Altersverifikation entsprechend optimieren werde, konnte der Kundendienst zum Zeitpunkt keine Angaben machen.

Offline-Wiedergabe mit Haken

Kunden bemängelten außerdem die ungleiche Behandlung der Videos in Bezug auf eine Offline-Wiedergabe. Mit den Tablets von Apple lassen sich nämlich die Instant Video-Titel speichern, um sie sich zu einem späteren Zeitpunkt anzusehen. Allerdings steht dieser Service nur jenen Kunden zur Verfügung, die auf das „reine“ Amazon Instant Video-Angebot zugreifen und somit für jedes einzelne Video zahlen. Jene Nutzer, die die Clips im Zuge des ausgebauten Prime-Services beziehen, sei dieser Vorteil verwehrt.

Es dauert wohl noch, bis alle Unebenheiten des Deutschland-Launches beim Streaming-Dienst Instant-Video beseitigt sind…