In einer neuen Finanzierungsrunde hat Online-Händler Westwing insgesamt 72 Millionen Euro frisches Kapital eingesammelt. Damit steigt das Investitionskapital von Westwing auf rund 150 Millionen Euro. Oberstes Ziel ist es, in den nächsten ein, zwei Jahren schwarze Zahlen zu schreiben.

Westwing konnte neues Kapital einsammeln.

Der Münchener Online-Möbelshop Westwing kann sich über frisches Kapital freuen. Nach Informationen des Unternehmens konnten insgesamt 72 Millionen Euro an Neu-Investitionen eingenommen werden. Das Geld stammt vor allem von einem Londoner Hedgefonds, einer Investmentfirma und vom Handelskonzern Tengelmann.

Insgesamt 150 Millionen Euro Kapital

„Wir werden mit den Investitionen unsere Position als E-Commerce-Pionier für den Bereich Home and Living nutzen. Wir sind kontinuierlich bemüht die besten Marken, Trends und Produkte anzubieten und die bestmögliche Kundenerfahrung für unsere mehr als 12 Millionen Mitglieder bereitzustellen“, sagte Westwing-CEO Stefan Smalla.

Durch die neue Investitionsrunde steigt das gesamte Investitionskapital von Westwing nach zweieinhalb Jahren auf dem Markt auf insgesamt 150 Millionen Euro. Der von Rocket Internet mitfinanzierte Online-Händler möchte mit dem neuen Kapital sein Wachstum in Ländern wie Brasilien, Russland und Frankreich vorantreiben.

Noch keine schwarzen Zahlen

Doch bislang arbeitet Westwing noch daran, überhaupt schwarze Zahlen zu schreiben. Gründerin und Geschäftsführerin Delia Fischer sieht es als Priorität an, in den kommenden ein, zwei Jahren schwarze Zahlen zu schreiben: „Solange wir keine schwarzen Zahlen schreiben, ist die Startup-Phase nicht abgeschlossen", erklärte Fischer erst diese Woche. Auch eine Erweiterung des Sortiments wurde von Fischer negiert: „Wir werden das Angebot nicht auf Parfum, Schuhe und Kleider ausweiten“, sagte die Geschäftsführerin.

Der Handelskonzern Tengelmann war bereits im vergangenen Jahr bei Westwing eingestiegen. „Wir wollen Westwing zum führenden Anbieter im Segment 'Home and Living' ausbauen", sagte Christian Winter, Geschäftsführer von Tengelmann Ventures, der Risikokapitalgesellschaft des Handelskonzerns, Ende 2013.

Westwing beschäftigt im Moment rund 1.100 Mitarbeiter weltweit und ist in zehn Märkten aktiv. Der Hauptsitz ist in München. In seinem erst zweiten Geschäftsjahr konnte der Online-Händler nach eigenen Angaben mehr als 2,8 Millionen Produkte weltweit online verkaufen. Dabei konnte ein Drittel der Verkäufe über mobile Endgeräte erzielt werden.