Karstadt sieht seine Zukunft im Omnichannel-Geschäft. In den vergangenen Monaten will das Unternehmen seinen Auftritt auf allen Vertriebskanälen für die Zukunft ausgebaut haben. Dazu wurde am Einkauf geschraubt, ein neues Incentive-Modell eingeführt und die Kundin in den Fokus gerückt.

Karstadt Logo an der Filiale

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Karstadt will sich in Zukunft auf sämtliche Vertriebskanäle konzentrieren. In den vergangenen Monaten habe man darum das Omnichannel-Geschäft für die Zukunft gestärkt, betont das Unternehmen. Karstadt beabsichtige aber nicht, die unterschiedlichen Absatzkanäle für unterschiedliche Kundengruppen einzusetzen. „Es geht uns immer um die gleichen Kunden, unsere Karstadt-Kernkunden“, erklärt Terry von Bibra, Chief Retail Officer Omnichannel von Karstadt. „Die sind mehrheitlich weiblich und entscheiden sich eher für ausgewählte, bessere Produkte als für viele Artikel. Dabei nutzen sie alle unsere Kanäle – je nach Bedarf.“

Der Online-Shop kann nicht einfach nebenbei laufen

Um das Omnichannel-Geschäft erfolgreich führen zu können, musste Karstadt zunächst den Einkauf grundlegend umstellen. Denn die Sortimentsgestaltung ist bei einem Verkauf über viele Vertriebskanäle ein Punkt, der durchdacht werden muss. Das Unternehmen hat erkannt, dass ein „nebenbei“ laufender Online-Shop keinen Erfolg im Omnichannel-Geschäft bringen kann. Karstadt sei darum alle Artikelgruppen durchgegangen und habe entschieden, wie diese optimal eingesetzt werden könnten, damit Online und Filiale sich ergänzen. So werden beispielsweise Gartenmöbel nur saisonal in den stationären Geschäften angeboten, während sie im Online-Shop ganzjährig verfügbar sein sollen.

Auch die eigenen Mitarbeiter müssen motiviert werden

Um auch die eigenen Filialen vom Omnichannel-Geschäft zu überzeugen, hat Karstadt ein Incentive-Modell gestartet. Sollte ein Kunde in einer Filiale online bestellen, der bestellte Artikel aus dem Lager der Filiale geliefert oder per Click-and-Collect aus der Filiale abgeholt werden, wird der Umsatz für die Bestellung dieser Filiale zugeordnet. Damit soll die eigene Belegschaft motiviert werden, an dem Omnichannel-Geschäft tatkräftig mitzuwirken. Es sei sogar geplant, in Zukunft einzelne Abteilungen oder Mitarbeiter für ihren Beitrag zum Omnichannel-Geschäft zu honorieren.

Karstadt wolle nun aber nicht in den Konkurrenzkampf zu den großen Pure-Playern treten. Man wolle sich gleichmäßig auf die verschiedenen Kanäle konzentrieren. „Online ist nicht Omnichannel“, betont von Bibra. „Eigenständige Online-Teams, die parallel, aber nicht gemeinsam mit unseren Filialen arbeiten, bringt unseren Kunden nichts. Wir verfolgen eine Omnichannel-Strategie und keine Online-Strategie.“