Die Zukunft von Görtz schein gerettet. Nachdem die Schuh-Kette schon vor Monaten ins Wanken geriet und die Eigentümer den Umschwung aus eigener Kraft nicht bewältigen konnten, begaben sie sich vor rund einem Jahr auf die Suche nach einem neuen Investor. Dieser scheint nun gefunden – mit dem Münchener Unternehmen Afinum.

Schuhkette Goertz findet Investor

(Bildquelle Schuh-Händler: Karramba Production via Shutterstock)

Zuletzt sah es für die Schuhkette Görtz nicht gut aus: Nachdem das Unternehmen in seinen Bestzeiten 240 Filialen unterhielt, mussten rund 80 von ihnen in den vergangenen Jahren geschlossen werden. Den Grund für das einstweilige Scheitern sehen Branchenkenner nicht nur im missglückten Schweizer Auslandsgeschäft – dort mussten laut welt.de die knapp 60 Filialen wieder aufgegeben werden.

Viel schwerer als dieser Fehlschlag wiegt wohl der verpasste Start in den Online-Handel. Das Management von Görtz habe viel zu spät auf den digitalen Umbruch reagiert und einen entsprechenden Kanal in die Unternehmenspläne einbezogen. Auch die Investitionen in den Online-Vertrieb seien zu gering gewesen, um mit anderen Playern der Branche mithalten zu können. Dies soll sich nun ändern.

Zuletzt gab es zwar Spekulationen, dass der Filialist Reno der angeschlagenen Schuh-Kette Görtz unter die Arme greifen will, doch das Rennen hat schließlich Afinum gemacht. Wie die Welt weiter berichtet, habe der neue Münchener Finanzinvestor den Vertrag mit Görtz bereits unterschieben. Nach Angaben von dpa sei keine vollständige Übernahme, sondern lediglich eine Minderheitsbeteiligung von 40 Prozent vollzogen worden. Wie hoch die Finanzspritze ausfiel ist bislang noch nicht bekannt.

Vornehmliches Ziel der Beteiligung ist der Ausbau der verschiedenen Vertriebskanäle, allen voran jedoch des Online-Handels. Für eine erfolgreiche Zukunft hätte die Geschäftsführung von Görtz bereits „im vergangen Jahr die richtigen Weichen gestellt“ kommentiert Familiengesellschafter Ludwig Görtz. Demnach konnte die Schuhkette im Jahr 2013 einen Umsatz von 365 Millionen Euro generieren und somit nach zwei verlustreichen Jahren operativ erstmals wieder schwarze Zahlen schreiben.

Ob auf Görtz im Zuge des erwarteten neuen Afinum-Managements weitere Filial-Schließungen zukommen, wird sich wahrscheinlich erst in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.