Seit Tagen warten Branchenkenner gespannt auf die Zahlen von Apple und Facebook. Vor der Veröffentlichung in der vergangenen Nacht wurden viele Befürchtungen laut, dass die beiden US-Riesen die Erwartungen der Branchenexperten und Anleger nicht erreichen könnten. Doch nun sind die aktuellen Quartalszahlen raus und halten – bei beiden Unternehmen – durchaus einige Überraschungen bereit.

Facebook und Apple mit guten Zahlen

(Bildquelle Gute Zahlen: Oleksiy Mark via Shutterstock)

iPhone-Nachfrage bewahrt Apple vor Enttäuschung

Eigentlich war die Enttäuschung vorprogrammiert: Der Kampf auf dem Smartphone-Markt ist so gewaltig und die Nachfrage nach preiswerten Wunderwerken so groß, dass kaum jemand Erfolge bei den Absatzzahlen des iPhones erwartete: Das Apple-Gerät sei zum einen vergleichsweise teuer und zum anderen sei es mit seinem zu kleinen Display nicht auf die Bedürfnisse der Verbraucher zugeschnitten. Hinzu kommt der Fakt, dass das Weihnachtsgeschäft bereits einige Monate zurückliegt und die Monate Januar bis März zahlenmäßig in den seltensten Fällen mit anderen Quartalen mithalten können.

Soweit zur Theorie: In der Praxis hat es Apple tatsächlich geschafft, Branchenkenner zu überraschen. Wie bei heise zu lesen, stieg der Umsatz des US-Riesen im Vergleich zum vergangenen Jahr um 4,7 Prozent auf 45,6 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht rund 33 Milliarden Euro. Auch der Gewinn ist mit einem Wachstum von 7 Prozent auf Erfolgskurs: 10,2 Milliarden US-Dollar (bzw. 7,4 Milliarden Euro) konnte Apple hier verbuchen, was einem Wert von 11,62 Dollar pro Aktie entspricht.

Die erwarteten Zahlen lagen mit rund 10,19 US-Dollar Gewinn pro Aktie und einem Umsatz von 43,5 Milliarden deutlich darunter.

Grund der erfreulichen Zahlen ist die überraschende Stärke des iPhones: Apple konnte den Absatz um 17 Prozent auf 43,7 Millionen verkaufte Smartphone-Geräte steigern. Die dabei generierten Einnahmen von rund 26 Milliarden US-Dollar machten mehr als die Hälfte des gesamten Umsatzes aus. Die Schwachstelle in der gehypten Apple-Welt bildet wohl unter anderem das iPad. Dieses verkaufte sich rund 3 Millionen Mal weniger als im Vorjahr: Im vergangenen Jahr wurden 19,5 Millionen verkaufte Apple-Tablets, dieses Jahr nur 16,4 Millionen verzeichnet.

Durch einen angekündigten Aktiensplit im Verhältnis sieben zu eins, die Anhebung der Dividende und die Ausweitung des Aktienrückkaufs von 60 auf 90 Milliarden US-Dollar, schoss die Aktie nachbörslich um acht Prozent in die Höhe. Mit einem solchen Erfolg hätte wohl kaum jemand gerechnet.

Facebook steigert Umsatz und Gewinn

Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis der Absturz der Facebook-Aktie zum Börsenstart vergessen ist. Doch wo anfangs reger Zweifel herrschte, ob die soziale Plattform sich davon erholen und auf dem Markt mit mobiler Werbung wirklich durchstarten kann, bewies das Unternehmen von Mark Zuckerberg Durchhaltevermögen. Seit dem IPO konnte der Umsatz stetig gesteigert werden. Schwarze Zahlen gelten mittlerweile als gewiss – das zeigen auch die nun veröffentlichten Berichte:

In den Anfangsmonaten 2014 stieg der Umsatz von Facebook um 70 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht rund 1,8 Milliarden Euro. Der Nettogewinn konnte dabei mit einem Wert von 619 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdreifacht werden. Auch die Einnahmen im Werbegeschäft dürften zufriedenstellend laufen: Hier wuchs der Umsatz um über 80 Prozent auf 2,27 Milliarden US-Dollar, wobei knapp 60 Prozent im mobilen Segment erwirtschaftet werden soll.

Mit einer 15-prozentigen Steigerung auf 1,28 Milliarden aktive Nutzer im Monat März kann Facebook seine Vormachtstellung im Bereich Social Media mit Leichtigkeit halten. Da die Ergebnisse besser waren, als von Analysten prognostiziert, stieg die Aktie nachbörslich um 3 Prozent.

Mark Zuckerberg, Gründer und CEO des Netzwerkriesen kommentierte laut heise: „Das Quartal war ein großartiger Start ins Jahr 2104“ und „Wir haben einige langfristige Wetten auf die Zukunft gewagt, dabei aber konzentriert an der Verbesserung unseres Produkts und Kerngeschäfts gearbeitet. Wir sind in einer guten Position, um auf unserer Mission weiter Fortschritte zu machen.“