EBay legt die aktuellen Zahlen des ersten Quartals 2014 vor und erntet dafür von den Anlegern Unmut: Zwar wachsen die Umsätze stark an, doch eine gigantische Steuerlast trübt die Zahlen des global agierenden Online-Marktplatzes. Die Anleger sind nicht erfreut, die Aktie fällt.

eBay: Schwache Gewinne durch gigantische Steuern

Wie sich anhand der aktuellen Quartalszahlen zeigt, ist der unternehmenseigene Bezahldienst PayPal das wichtigste Zugpferd im Hause eBay: Der Payment-Bereich verzeichnete in den ersten Monaten einen doppelt so großen Anstieg wie der digitale Marktplatz selbst. In Zahlen ausgedrückt heißt dies folgendes: Der Online-Marktplatz zeigt einen Umsatz-Zuwachs von 10 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar, der Payments-Sektor hingegen sogar einen Anstieg um 19 Prozent auf insgesamt 1,8 Milliarden Dollar.

Alles in allem sind die Konzernzahlen des Quartals durchaus stattlich: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Umsatz des Unternehmens von 3,7 auf insgesamt 4,3 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 14 Prozent entspricht. Was nun jedoch die Gewinne anbelangt, so sind die Zahlen eher enttäuschend – nicht nur die aktuellen, sondern auch der Ausblick für das restliche Jahr 2014.

Das Unternehmen sieht im laufenden Jahr nämlich nur einem schwachen Gewinn entgegen. Der Grund dieser recht düsteren Aussicht sind die Steuerlasten, die das Unternehmen hemmen. Im Allgemeinen ist es unter US-Konzernen üblich, die eigenen Gewinne nicht aus dem Ausland in die USA zu holen, weil in diesem Fall die Steuerforderungen förmlich explodieren.

Doch eBay scheint sich diesen Prozessen zu stellen und nimmt dafür einen gehörigen finanziellen Rückschlag in Kauf. 6 Milliarden Dollar holt eBay aus dem Ausland in die Heimat – das Resultat: eine Steuerlast in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar, die den Online-Riesen in seiner Expansion behindern.

Obwohl ebay-Chef John Donahoe die Zahlen als durchaus gut bewertet und, laut dpa, selbst von einem „starken ersten Quartal“ spricht, sind die Anleger mit den Prognosen nicht zufrieden. Nachbörslich fiel die Aktie um 4 Prozent.