Lang, lang ist es her, dass Google lediglich die Funktion einer Suchmaschine innehatte. Inzwischen gibt es schier unzählige Funktionen, die den Nutzern zur Verfügung stehen – E-Mails, digitale Karten, Videos, Musik etc. Doch das Unternehmen erweitert seine Dienste auch zunehmend auf die Offline-Sphäre. So zum Beispiel mit dem neuen Google Now Produktfinder-Alarm für die stationäre Nutzung.

Smartphone: Google Now informiert über Nähe des Wunschprodukts

(Bildquelle Smartphone unterwegs: LDprod via Shutterstock)

Ein Nutzer hat die perfekten Wanderschuhe im Internet für sich entdeckt, den digitalen Kaufvorgang jedoch nicht abgeschlossen und die Erinnerung an die heiß geliebte Fußbekleidung vielleicht schon wieder verloren. Dann geht er in die Stadt und bekommt plötzlich und unerwartet eine Nachricht von Google Now, dass er sich in unmittelbarer Entfernung zu einem stationären Anbieter befindet, der die Wunsch-Treter im Sortiment hat. So können vergessene (oder beiseite gelegte) Wünsche unverzüglich erfüllt werden.

Dieses Szenario entwirft das Unternehmen in der Google+ Nachricht zu seinem neu gestarteten Dienst, der in Google Now integriert ist. Der Alarm, der User auf die stationäre Verfügbarkeit eines online-gesuchten Produkts aufmerksam macht, zeigt neben dem entsprechenden Produkt auch das jeweilige Geschäft und den Preis des Artikels. Danach muss der Verbraucher nur noch die Filiale besuchen und schauen, ob das begehrte Wunschobjekt auch auf Lager ist.

Mit dem neuen google Now-Service bringt sich Google noch weiter ins Privatleben seiner Nutzer ein und stärkt seinen Status als „Freund und Helfer“.

Google Now: Bedenken gegen Sicherheit und Privatsphäre

Doch es gibt durchaus den ein oder anderen Haken an der Geschichte. Zum einen wird vermutet, dass der Dienst zum Frust einiger Nutzer (vorerst) nur in den USA verfügbar sein wird. Zum anderen berichtet mashable, dass Google bisher keine Stellung dazu genommen hat, ob und wie man den neuen Google Now Produktfinder-Alarm ausschalten kann.

Erst vor wenigen Tagen hat der Verbraucherzentrale Bundesverband auf die Gefahren hingewiesen, die mit solchen umfangreichen Services einhergehen. So könne zwar das alltägliche Leben mithilfe solcher HighTech-Spielereien durchaus erleichtert werden. Doch standortbezogene Daten, die Google sammelt, könnten auch sensible Informationen über politische Einstellungen (im Zuge der Teilnahme an einer Demo) oder Krankheiten (zum Beispiel bei Krankenhausaufenthalten etc.) preisgeben. Wenn dann noch verschiedene Dienste des Unternehmens gekoppelt werden und verschiedene Informationen zusammenfließen, sei die Wahrung der Privatsphäre stark gefährdet.

Obwohl die Kommentare unter der Google-Meldung häufig positiv sind oder Neugierde verlauten lassen, gibt es auch jene Nutzer, die ebenfalls Bedenken über die Google Now-Funktion äußern. So schreibt ein Leser (Übersetzung der Redaktion):

„Sehr interessantes Feature. Aber Google sollte nun eine separate Pressekonferenz abhalten, nur um uns zu sagen, wie diese Informationen geschützt werden können. Weil Google nun viel zu tief in unsere täglichen Leben eindringt.“