Lange Zeit war Alibaba hierzulade ein unbekanntes Wesen. Obwohl das chinesische Unternehmen zu den größten Playern auf dem digitalen Parkett gehört, schien der Einfluss lediglich auf den asiatischen Raum begrenzt. Mit dem bald erwarteten Börsengang und der neuen ShopRunner-Kooperation im Westen könnte der Konzern nun nicht nur seinen Bekanntheitsgrad erweitern, sondern auch seine Macht erheblich ausbauen.

Alibaba schließ sich mit US-Konkurrent gegen Amazon zusammen

(Bildquelle digitale Kooperation: Kuzma via Shutterstock)

Die E-Commerce-Welt blickt dem wohl größten IPO in der Geschichte der US-amerikanischen Börse entgegen: Das Volumen des Alibaba-Börsengangs wird nämlich auf bis zu 20 Milliarden Dollar geschätzt – ein Wert also, der alles bisher da gewesene in den Schatten stellt. Und trotz dieser beeindruckenden Werte scheint der Bekanntheitsgrad des chinesischen Online-Players bisher hauptsächlich auf den asiatischen Raum beschränkt zu sein. Doch dies soll sich wohl bald ändern.

Einer der größten Konkurrenten von Alibaba ist Amazon. Und das Unternehmen von Jeff Bezos muss sich wohl nun auf Einiges gefasst machen, denn Alibaba hat „Angriff“ auf seiner Agenda stehen. Um dem US-Konkurrenten wirklich gefährlich zu werden, hat sich Alibaba mit dem US-Versandhändler (und Amazon-Rivalen) ShopRunner zusammengeschlossen. Wie auf Welt.de zu lesen, soll aus dieser Kooperation nicht nur eine gemeinsame Marke auf dem chinesischen Markt entstehen. Alibaba will dem kleineren US-Unternehmen auch in Sachen Expansion unter die Arme greifen.

Dazu könne ShopRunner künftig die logistische Infrastruktur seines Partners nutzen und sich somit den riesigen chinesischen Markt erschließen. Andere Unternehmen seien mit solchen Plänen in der Vergangenheit gescheitert, weil ihnen „regulatorische“ Steine im Weg lagen. Dem kleineren US-Partner stehen nun also Mittel und Wege zur Verfügung, um sich im E-Commerce der Volksrepublik einen Namen zu machen.

Die Kooperation von Alibaba und ShopRunner ist jedoch keineswegs so überraschend, wie man vielleicht vermuten mag. Denn Alibaba besitzt eine rund 40-prozentige Beteiligung an dem Unternehmen. Im vergangenen Oktober hatte es sich der chinesische Online-Riese 206 Millionen US-Dollar kosten lassen, um mithilfe von ShopRunner in den US-amerikanischen Markt einzusteigen und zugleich in direkten Konkurrenzkampf mit Amazon zu treten.