Zölle, höhere Versandkosten, unterschiedliche Barcodesysteme. Diese Hürden im internationalen Versand will der Wiener Verein Postwatch.at ausräumen. Dazu entwickelt der Verein ein neues Konzept für einen neuen Postbetreiber, der sich auf das weltweite Postnetz stützen und so Online-Händlern helfen will.

Weltkugel mit Kartons

(Bildquelle Weltkugel und Kartons: koya979 via Shutterstock)


Will ein Online-Händler seine Waren auch in andere Länder liefern, stellen sich ihm einige Hürden in den Weg. So fallen beispielsweise allein die Versandkosten schon deutlich höher aus, wenn das Paket über Landesgrenzen hinaus geschickt wird. Auch Zölle und unterschiedliche Barcodesysteme der einzelnen nationalen Postgesellschaften machen den grenzüberschreitenden Versand nicht einfacher: Die unterschiedlichen Barcodesysteme verhindern, dass eine durchgehende Sendungsverfolgung ermöglicht werden kann. Der Wiener Verein Postwatch.at will Online-Händlern den internationalen Versand erleichtern.

Postwatch.at erarbeitet derzeit ein Konzept für einen neuen liechtensteinischen Postbetreiber, der ab Anfang 2015 Online-Händlern den internationalen Versand in der gesamten EU und in den Liechtensteinischen/Schweizer Zollraum ermöglichen soll. Dabei soll Online-Händlern aus der EU, die ihre Waren international versenden wollen, das weltweite Postnetz zugänglich gemacht werden. Die Versandhändler erhalten somit Zugang zu den zwischen den nationalen Postgesellschaften festgelegten Versandtarifen. Zudem ermöglicht die Nutzung des weltweiten Postnetzes eine durchgehende Sendungsverfolgung über Landesgrenzen hinaus, da ein einheitliches Barcodesystem verwendet wird.

Retourenabwicklung soll übernommen werden

Neben der Erleichterung des Versands will Postwatch.at auch bei dem leidigen Thema Retouren helfen. In Fulfillmentzentren soll die Retourenabwicklung für die Händler übernommen werden. Im Liechtensteinischen/Schweizer Zollraum existiert dafür bereits ein Fulfillmentzentrum, in den kommenden Monaten sind in Deutschland und Österreich weitere volloperative Austauschzentren geplant. Sie sollen in der Nähe der Händler entstehen und global spezifiziert sowie gemeinsam mit der Weltzollorganisation erarbeitet sein, um Retouren auch grenzüberschreitend abwickeln zu können.

Gleichzeitig sollen in den nächsten Monaten die Systeme auf die Bedürfnisse der Online-Händler ausgerichtet werden. Dazu führt Postwatch.at eine Befragung unter interessierten Händlern durch. Wichtig sei aber, dass der neue Postbetreiber sich auf seine Kernkompetenz, also das Management der Postprozesse, den Zugang zu den einzelnen Postnetzen und die Abrechnung, konzentrieren könne. Postwatch.at betont, dass alle Prozesse in dem neuen Konzept webbasiert seien, wodurch Informationen in Echtzeit in die Systeme der nachgelagerten Organisationen, wie etwa Zollbehörden, übermittelt werden können.