Groupon hat heute ein eigenes Kassensystem für den Einzelhandel präsentiert. „Gnome“ soll das Schnäppchenportal mit dem Einzelhandel verbinden und Groupon zum Payment-Dienstleister machen.

Groupon startet ein eigenes Kassensystem.

In den vergangenen Monaten hat das Schnäppchenportal Groupon mit eigenen Online-Shops verstärkt in den Online-Handel investiert. Nun zielt Groupon auf den Einzelhandel und möchte mit seinem neuen Produkt „Gnome“ die Verschmelzung von Online- und Einzelhandel voranbringen. Ähnlich wie bei den Beacon-Anwendungen von Apple oder PayPal, sollen Kunden im Einzelhandel mit Hilfe mobiler Endgeräte auf Online-Anwendungen zugreifen können.

Groupon möchte nicht mehr nur Rabattportal sein

Wie Recode berichtet, soll Groupons Produkt „Gnome“ herkömmliche Kassensysteme durch iPads und ein Bluetooth-System ersetzen. Damit sollen Verbraucher bei teilnehmenden Einzelhändlern auf Rabattaktionen des Online-Portals von Groupon zurückgreifen können.

Gnome soll den Einzelhändlern zudem die Möglichkeit bieten, als Kassensystem eingesetzt zu werden. So könnten die teilnehmenden Händler künftig Bezahlungen über Groupon abwickeln. Groupon verlangt dann nach Informationen von Recode für jede Transaktion via MasterCard oder Visa Gebühren in Höhe von rund 17 Prozent. Monatlich soll das Gnome-System die Händler 10 US-Dollar pro Monat kosten.

Zumindest Recode sieht für das neue Groupon-Produkt ein großes Potential: Immerhin habe Groupon mehrere tausend Einzelhändler, die Rabatte über Groupon anbieten. Ob das allerdings gleichzeitig bedeutet, dass sie auf „Gnome“ zurückgreifen werden, lässt sich nicht voraussagen. Erst recht dürfte es für Groupon schwierig werden, neue Einzelhändler von dem Bluetooth-System zu überzeugen.

Einzelhändler sollen mit Hilfe des Kassensystems „Gnome“ vor allem Groupon-Nutzer langfristiger adressieren können. Bislang war es offenbar öfters der Fall, dass Kunden nur einmalig mit Groupon-Gutscheinen zum Einkaufen auftauchten und dann nie wieder. Durch „Gnome“ werden jetzt die Kundendaten gespeichert und theoretisch hat nicht nur Groupon selbst, sondern auch der Einzelhändler die Möglichkeit, die Kunden mit Werbeaktionen zurückzugewinnen.