Bereits im vergangenen Sommer gab es zahlreiche Gerüchte um ein Ableben von Auvito. Der Online-Marktplatz aus dem Hause Unister soll schon damals große Probleme gehabt haben, sich am Markt zu halten. Doch nachdem sich das Portal in den letzten Monaten standhaft hielt, scheint es nun endgültig vorbei: Bereits in knapp vier Wochen soll der Stecker gezogen werden.
(Bildquelle Geschlossen: luisrsphoto via Shutterstock)
Fehlende Weiterentwicklung als größte Schwäche
Auvito ist 2006 als Online-Auktionshaus gestartet und hat sich wohl den Branchen-Riesen eBay zum Vorbild genommen. Doch wo eBay stetig am eigenen Konzept gearbeitet, Prozesse und Strukturen optimiert und sich den Wünschen und Bedürfnissen der Zeit angepasst hat, scheint der Unister-Ableger Auvito irgendwann steckengeblieben zu sein.
Das Portal zeigt sich im Vergleich mit anderen Shops und Marktplätzen eher von seiner rückständigen Seite: Ob Navigation, Design oder Übersichtlichkeit – schon ein erster Blick auf die Startseite lässt das Potenzial für Optimierungen erkennen. Und so scheint es, haben sich auch viele Nutzer von Auvito abgewandt. Obwohl bereits im vergangenen Sommer über die Schließung von Auvito spekuliert und sogar informiert (!) wurde, konnte sich das Online-Auktionshaus bis zum jetzigen Zeitpunkt halten. Damals hieß es zum Beispiel auf einer Newsseite von plentymarkets, einem Fullservice-Anbieter im E-Commerce:
Was damals noch abgewendet werden konnte, wird nun offenbar zur bitteren Realität: Wie ZDNet informiert, soll das Online-Auktionshaus seine Nutzer bereits über den Stand der Dinge informiert haben. In einer E-Mail sei das Datum der Auvito-Schließung auf den 30. Juni 2014 gesetzt worden, wobei schon jetzt weder neue Auktionen eingestellt noch bestehende Angebote verlängert werden können. Alle laufenden Auktionen werden zum Ende des Monats automatisch eingestellt. Um wichtige Daten auch nach der offiziellen Schließung von Auvito zu retten, können Kunden und Händler noch bis zum 8. Juli auf ihre Konten zugreifen.
Außerdem wurden laut Brancheninformationen bereits Versuche unternommen, das Online-Auktionshaus günstig abzustoßen. Diese Bemühungen scheinen jedoch nicht von Erfolg gekrönt gewesen zu sein, da der Aufwand der digitalen Sanierung zu groß gewesen wäre.
Online-Auktionshaus: Konkurrenten wittern ihre Chance
Auch wenn sich also kein Investor für das Online-Auktionshaus gefunden hat, soll Auvito weiterhin bestehen – und zwar als Informationskanal, der auf „aktuelle Angebote und Schnäppchen aus den Bereichen Shopping, Reisen und Finanzen“ verweist. Dabei gilt eine Verzahnung mit anderen Services und Plattformen von Unister als durchaus wahrscheinlich: Zur Auswahl stünden da beispielsweise Shopping.de, Geld.de, Kredit.de oder auch Partnersuche.de sowie die unternehmenseigenen Reiseportale.
Händlern, denen mit dem Online-Auktionshaus nun ein Absatzkanal verloren geht, stehen dennoch weitere Möglichkeiten zur Verfügung. Neben den Big Playern der Branche (also Amazon und eBay) werden auch andere Portale ihre Pforten öffnen, um den Verkäufern eine neue „Verkaufsheimat“ zu bieten. Der Marktplatz Hood.de scheint beispielsweise seine Chance gewittert zu haben und lockt ehemalige Auvito-Anbieter mit einem extra eingerichteten Import-Werkzeug, einem Auktionscode sowie kräftigen Rabatten. Keine schlechte Idee, wenn es darum geht, neue Händler für sich zu gewinnen.
Weder im Online-Auktionshaus selbst noch auf der Presseseite von Unister finden sich bis dato Angaben zur Schließung von Auvito. Ein Fakt, der einen erfolgreichen Neustart des Portals nicht wirklich begünstigt.
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