Google gehört zu den mächtigsten Unternehmen der Online-Branche. Als digitaler Anbieter, Dienstleister oder Händler kommt man nicht an dem Suchmaschinen-Riesen vorbei. Weil es eine nicht zu unterschätzende Abhängigkeit von Google gibt, stehen alle still und hören gebannt zu, wenn der Konzern etwas verlauten lässt. So auch in der vergangenen Nacht: Da rief Google die Medien zusammen, um seine neuesten Pläne, Visionen und Neuerungen vorzustellen. Die Zusammenfassung: Android soll den Alltag verändern.
(Bildquelle Android mit Key: Palto via Shutterstock)
Wer sich im Zuge der Keynote auf neue Hardware aus dem Hause Google freute, wurde enttäuscht. Denn bei der dreistündigen Versammlung in der vergangenen Nacht drehte sich (fast) alles nur um Software. „Android überall“ betitelt Spiegel Online die Veranstaltung, denn das Betriebssystem, das einstmals lediglich für Handys entwickelt wurde, soll ein Grundpfeiler von Googles Zukunft werden. Ob im Auto, in den heimischen vier Wänden oder in praktischen Wearables – Android ist (zumindest für Google) die Antwort auf alle Fragen und soll die Nutzer in ihrem Alltag begleiten.
Project L – Die neue Version von Android
Um Android diesen übermächtigen Status zu ermöglichen, soll das System weiter optimiert und noch nutzerfreundlicher gemacht werden. Bereits jetzt sollen Google zufolge rund eine Milliarde Menschen im Monat auf Android zugreifen, wobei Apple dieser Entwicklung wohl zähneknirschend entgegensehen dürfte. Allein im Bereich Tablets soll der Marktanteil an Googles Betriebssystem bei rund 62 Prozent liegen.
Schneller, moderner und optisch noch ausgefeilter soll sich die neue Android-Version namens „Project L“ präsentieren: mit besserer Grafik für Spiele, nutzerfreundlichen Anwendungen auf dem Sperrbildschirm und neuer Technik, die beispielsweise eine übersichtlichere Gestaltung der Nutzeroberfläche ermöglicht.
Android Auto und Android TV – die neuen Gimmicks im Hause Google
Doch Project L ist nicht die einzige Neuerung, die Google auf der Keynote vorstellte: Auch in Autos will sich Google in Zukunft breit machen. Dabei soll „Android Auto“ die Boardcomputer in Fahrzeugen übernehmen, wenn diese mit Android-betriebenen Smartphones gekoppelt werden. Ähnlich wie beim Konkurrenten Apple sollen auch hier die Bereiche Kommunikation, Navigation sowie die musikalische Unterhaltung während der Fahrt von Android gesteuert werden.
Android TV hingegen wird wohl die heimischen Wohnzimmer erfüllen und unter anderem die unternehmenseigene Suchmaschine auf die TV-Geräte der Welt bringen.
Auch die Kundengewinnung bleibt dabei nicht außen vor, denn um eine marktbeherrschende Stellung zu garantieren, strebt der Konzern natürlich auch eine gigantische Crowd neuer Nutzer an. Ermöglicht werden soll dies mit einer Art „billig-Smartphone“, das in erster Linie für Schwellenländer wie Indien konzipiert wurde. Ein solches Android-One-Handy soll etwa 100 Dollar kosten und auf diesem Wege für eine größere Reichweite von Google sorgen.
Uhren als Highlight der Google-Keynote
Mit „Android Wear“ präsentierte Google zwar kein grundlegend neues Betriebssystem für Wearables, zeigt aber, dass die Zukunft nicht ohne mobile Gatgets wie HighTech-Uhren auskommen wird. Dabei sollen die Uhren – wie bisher auch – als Erweiterung des herkömmlichen Smartphones dienen und Kundenwünschen entsprechen. Im Gegensatz zur Smartphone-Nutzung steht bei der Smartwatch-Bedienung die Stimme im Fokus.
Alles in allem zeigt sich, dass Google für die Zukunft scheinbar nichts Geringeres anstrebt als eine globale Vormachtstellung und eine (noch) tiefe Integration in den Alltag seiner Nutzer.
Kommentar schreiben