Alibaba hat die offene Betaphase für seinen US-Marktplatz 11 Main gestartet. Jeder, der auf dem neuen Marktplatz einkaufen will, kann nun eine Einladung anfordern. Um die Kunden direkt zum ersten Kauf zu animieren, gibt es ein großzügiges Willkommensgeschenk. Wir haben uns auf 11 Main für Sie umgesehen.

11 Main Titelbild 

Um auf 11 Main einkaufen oder verkaufen zu können, bedarf es zunächst einer Einladung, die man einfach auf der Hauptseite des Marktplatzes anfordern kann. Die Einladung – für einen „exklusiven, vorzeitigen Zugang“, wie 11 Main verlauten lässt – erlaubt dann die Registrierung auf dem Marktplatz. Und hier lockt 11 Main direkt mit einem großzügigen Geschenk: 30 Prozent Rabatt erhält man bei seinem ersten Einkauf auf dem Marktplatz – wobei dieser Rabatt bei einem Mindestbestellwert von 10 US-Dollar gewährt wird und nicht mehr als 15 US-Dollar beträgt.

Trotzdem dürfte die Absicht klar sein: Die Neukunden sollen möglichst schnell einen Kauf tätigen und auf den Geschmack kommen. Der Rabattcode gilt nur bis zum 31. Juli – will man den Rabatt also nutzen, muss man zeitnah einkaufen.

"Bring' uns mehr Kunden, bevor wir dir einen Account geben"

Ganz unproblematisch scheint der Kundenfang von 11 Main aber nicht zu sein: eCommerceBytes berichtet, dass einer Händlerin der Zugang zum Marktplatz verwehrt wurde. Nachdem sie vor Monaten abgewiesen worden war, habe sie nun eine Einladung erhalten. Die Händlerin behauptet, dass 11 Main sie aufgefordert habe, eine gewisse Anzahl an Kunden an den Marktplatz zu verweisen, bevor sie einen Account eröffnen könne. "Nun, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Also habe ich die E-Mail gelöscht und 11 Main abgehakt", so die Händlerin. Sollte sich der Fall tatsächlich so zugetragen haben, ist die Kundengewinnungs-Taktik von 11 Main wohl mindestens als "zweifelhaft" zu bezeichnen.

Die Händler hinter den Shops

Beim Start der offenen Betaphase kündigte 11 Main an, dass der Marktplatz das Erlebnis einer Shopping-Meile im Netz erfahrbar machen und ein größeres Bewusstsein für aufkeimende Marken und Geschäfte schaffen möchte. Der japanische Marktplatz Rakuten verfolgt, wie er immer wieder auf seiner diesjährigen Expo betonte, ein ähnliches Ziel: Der Händler steht im Vordergrund, seine persönliche Geschichte schafft eine Verbindung zum Kunden. Der Marktplatz präsentiert, sogar relativ weit oben auf der Hauptseite, die „11 Main Shop Owner Stories“. Dahinter verbirgt sich ein Video, in dem zunächst die Boutique Alys Grace, die auf dem Marktplatz handelt, porträtiert.

11 Main folgt den Trends

11 Main präsentiert sich optisch im – inzwischen für Online-Marktplätze üblichen – Pinterest-Stil: große Bilder im Kachelformat angeordnet. Auf der Hauptseite wird dem Besucher zunächst ein Überblick über den Marktplatz geboten. Collections, Shops, Top Shops, Kategorien. 11 Main präsentiert keine wirklich große Innovation, setzt die aktuellen Trends aber ansprechend um. Die Seite wirkt aufgeräumt und ansehnlich. Der Marktplatz verzichtet auf ablenkende Grafiken und ist hauptsächlich in Weiß und Schwarz gehalten, hin und wieder gibt es rote Akzente. Damit wird der Blick der Kunden direkt auf die Bilder der Artikel und Shops gelenkt.

Einen genaueren Einblick in das Design von 11 Main erhalten Sie auf den nächsten Seiten.