Das World Wide Web bietet seinen Nutzern unzählige Möglichkeiten, sich zu frei zu entfalten: Händler können hier ihren Traum vom eigenen Geschäft verwirklichen und Kunden finden im Online-Handel das Shopping-Paradis schlechthin. Doch auch hier gibt es zahlreiche Angriffspunkte, die der Illegalität dienen. So wird zum Beispiel das Online-Portal willhaben.at zum illegalen Verkauf von Hundewelpen genutzt. Tierschützer laufen Sturm.

Illegaler Handel mit Hundewelpen soll Riegel vorgeschoben werden

(Bildquelle Kleiner Hunde hinter Gittern: Annette Shaff via Shutterstock)

Das Internet ist eigentlich kein idealer Ort, um Hundewelpen zu kaufen (oder anzubieten). Die Erfahrung zeigt, dass ein großer Teil der online angebotenen Tiere nicht (wie beschrieben) von seriösen Züchtern stammen, sondern aus Osteuropa eingeführt wurden, um hier schnellen Gewinn mit ihnen zu machen. Die Qualen, die die Welpen dabei erleiden, werden rücksichtslos in Kauf genommen – die ungeimpften und zumeist kranken Vierbeiner sind nicht mehr als Mittel zum Zweck.

Hundewelpen: Online-Marktplätze als Anlaufstelle für illegale Händler

Genau wie in Deutschland floriert der illegale Handel mit Hundewelpen auch in Österreich. Allein in Wien sollen nach Informationen von format.at jeden Tag bis zu 100 Verkäufe dieser Art stattfinden. Eine oft genutzte Anlaufstelle dabei ist die Online-Plattform willhaben.at. Das Portal offeriert nicht nur Immobilien und Jobs, Autos und Gebrauchsgegenstände, sondern eben auch jene Jungtiere, die über diverse Ländergrenzen hinweg eingeschleust und hier für möglichst viel Geld verhökert werden.

Um sich einen Überblick über die momentane Lage zu verschaffen, hat die Wiener Tierschutzombudsstelle ein halbes Jahr verschiedene Plattformen kontrolliert und analysiert: Es hat sich herausgestellt, dass willhaben.at mit rund 8.800 Tierinseraten am Tag die größte Drehscheibe für den illegalen Hundewelpen-Handel ist.

Neue gesetzliche Regulierungen werden angestrebt

Eigentlich sind momentan nur Tierschutzorganisationen und zertifizierte Züchter berechtigt, via Online-Handel Tiere zu vermitteln. Doch die Praxis zeigt, dass die Einhaltung dieser gesetzlichen Regulierung nicht oder nur schwerlich garantiert werden kann. Über 94 Prozent der angebotenen Hundewelpen seien aus privater Hand und somit illegal.

„Diese werden der Mutter zu früh weggenommen, müssen oft ohne Tageslicht auskommen und werden für die Übergabe an den Abnehmer fitgespritzt“, kommentiert Ulli Sima, Tierschutzstadträtin. „Sieben von zehn Tieren überleben das erste Jahr nicht.“ Es zeigt sich: Die Qualen, die die Tiere erleiden, sind kaum vorstellbar. Aus diesem Grund soll nun ein grundsätzliches Verbot für den Online-Handel mit Hundewelpen auf den Weg gebracht werden.

Da an die illegalen Händler selbst häufig nur schwer heranzukommen ist, werde man künftig rechtliche Schritte gegen jene Online-Plattformen ergreifen, die entsprechende Inserate von Hundewelpen (und anderen Tieren) zulassen. Da sich jedoch auch diese Vorgehensweise schwierig gestalten könnte (wenn die Server des Portals beispielsweise im Ausland stehen), werde eindeutiges Bundesgesetz angestrebt, das den Handel mit Tieren über das Internet grundsätzlich und ausnahmslos verbietet.