Rakuten Deutschland bietet jetzt auch Yapital als Zahlungsmethode an. Im Interview erklärt Nils Winkler, Geschäftsführer von Yapital, warum Rakuten sich für sein Unternehmen entschieden hat.
Onlinehändler-News: Seit kurzem bietet Rakuten Deutschland seinen Kunden Yapital als Zahlungsmethode an. Wie ist es Ihnen gelungen, Rakuten von Yapital zu überzeugen?
Nils Winkler: Rakuten stellt das Einkaufserlebnis für den Kunden konsequent in den Mittelpunkt. Genau das ist auch Yapitals Ansatz. Einkaufen sollte Spaß machen. Mit unserem Cross-Channel-Payment schaffen wir es, das Bezahlen zum Bestandteil dieses Einkaufserlebnisses zu machen. Wir sind nicht nur näher am Kaufimpuls; es macht schlicht und ergreifend auch Spaß, mit dem Smartphone zu bezahlen. Hinzu kommt, dass wir europaweit das erste echte europäische Cross-Channel-Payment sind. Etwas Vergleichbares, international ausgerichtet und sehr zukunftsfähig, gibt es schlicht nicht. Und sicherlich haben Rakuten auch unsere sehr wettbewerbsfähigen Konditionen überzeugt.
Warum werden die Rakuten-Kunden Ihrer Meinung nach Yapital zum Bezahlen nutzen, wenn sie doch 9 weitere Möglichkeiten wie PayPal, Visa, Barzahlen usw. haben?
In Zusammenarbeit mit TNS Infratest haben wir vor wenigen Wochen eine Studie dazu veröffentlicht, was Kunden an herkömmlichen, traditionellen Bezahlmethoden stört. Dazu gehörte zum Beispiel der Umweg zur Bank, um Bargeld für den Einkauf im Ladengeschäft dabei zu haben. Dazu gehörte auch das langwierige Ausfüllen von Überweisungsträgern beim Rechnungskauf. Ein Großteil der Befragten ärgert sich aber auch über die umständliche Eingabe von Daten bei manchen Online-Bezahlverfahren. Bei Yapital fällt das weg.
Gleichzeitig haben wir nach dem Interesse an Mobile Payment, konkret dem Bezahlen mit dem Smartphone, gefragt. Kurz gesagt: Das Interesse ist groß – vor allem dann, wenn die entsprechende Lösung das Bezahlen auf allen Einkaufskanälen ermöglicht. Der Konsument möchte eben gerade nicht mehr überlegen, wie er wo bezahlen kann und darf. Er möchte einfach, schnell und sicher und vor allem bequem bezahlen. Yapital bietet genau das. Und wir sind uns recht sicher, dass dieser Ansatz auch die Kunden von Rakuten überzeugen wird.
Yapital ist in vielen Payment-Bereichen aktiv. Bezahlen per Fingerabdruck, QR-Code, oder Yapital-Mastercard, nur einige der von Ihnen angebotenen Services. Ihre Kunden kommen zudem sowohl aus dem Online-Handel, als auch aus dem Einzelhandel. Möchte sich Yapital ungern spezialisieren, oder möchte man sich bewusst breit aufstellen?
Es war immer unser Ansatz, von Beginn an, dass Insellösungen keinen Sinn machen. Warum sollte ich als Kunde mit dem Smartphone bezahlen, wenn diese Methode nur eine weitere unter vielen ist? Das macht keinen Sinn. Ja, genau deshalb haben wir uns breit aufgestellt. Wir sind der Ansicht, dass ein neues Payment nur dann Erfolg haben kann, wenn es cross-channel, also auf allen Kanälen, funktioniert und Zusatznutzen gegenüber etablierten Systemen bietet. Im Übrigen passt Yapital damit auch perfekt zum Trend des Multichannel. Die Welt des Handels wandelt sich rasant. Dem trägt Yapital in allen Bereichen Rechnung.
An PayPal, wohl der größte Bezahldienst im deutschen Online-Handel, kritisieren viele die oftmals unangekündigte Sperrung von Nutzer-Konten und Nichtausführung von Aufträgen, wenn sie nicht mit den Richtlinien von PayPal übereinstimmen. Hat Yapital eine ähnliche „Gangart“?
Wir vergleichen uns sehr ungern mit Mitbewerbern. Fakt ist, dass wir bei Yapital immer zunächst den Dialog mit unseren Nutzern suchen, ob nun auf Händler- oder auf Konsumentenseite. Aber natürlich treffen auch wir Vorkehrungen gegen Missbrauch und müssen dies auch, schon aus rechtlichen Gründen, vor allem aber auch zum Schutz aller redlichen Yapital-Nutzer.
Immer mehr Online-Händler setzen auf die digitale Währung Bitcoin. Auch wenn viele Institute die Sicherheit der Währung kritisieren, sollte man in Zukunft mit ihr rechnen. Wie steht Yapital zu Bitcoin?
Wir sind zwar grundsätzlich offen dafür, Bitcoin oder andere virtuelle Währungen, die sich am Markt durchsetzen, zu akzeptieren – aber nur unter der Voraussetzung, dass sie ausreichend reguliert werden und dass die Umtauschkurse berechenbar sind. Unser Maßstab sind die Vorschriften, denen eMoney-Institute unterliegen. Diese arbeiten letztlich auch mit virtuellen Währungen, aber nach gesetzlichen Vorgaben und unter der Kontrolle der Finanzbehörden. Und ein virtueller Euro auf dem Konto einer elektronischen Bank ist genau einen Euro wert: Die virtuelle Währung ist eins zu eins in die reale umtauschbar.
Die Behörden werden sich des Themas Bitcoin und anderer neuer, noch nicht-regulierter Währungen – etwa denen aus Online-Games – sicherlich stärker annehmen, je mehr diese vom Nischen- zum Massenphänomen werden. Wenn eines Tages ausreichende gesetzliche Vorgaben erlassen wurden, wenn die Organisationen, die virtuelle Währungen schaffen, sich an diese Vorgaben halten und wenn das auch behördlich kontrolliert wird – dann spricht für uns nichts dagegen, dass unsere Nutzer zum Beispiel ihren Yapital-Account mit Bitcoin oder anderen virtuellen Währungen funden können.
Über Nils Winkler
Nils Winkler ist der Gründer und Geschäftsführer des Bezahldienstleisters Yapital und Executive Director bei der Otto Group.
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Lieber Nils, wenn das so ist, dann viel Spaß beim bezahlen der Spende an mich: 16Qf7amoYmj2tMV77MxhrkxZ4YJkUawiyH
Alle Anderen dürfen sich diesen Spaß selbstredend auch gönnen.
Und nun zum Thema. Sehr viele Wenns und Abers beim Thema BitCoin. Ein Wechselkursrisi ko ist immer da. Und auf welche "Regulierung" will man hoffen? Hier hätte man nachfragen müssen.
Abgesehen davon brauchen wir keine großartige Regulierung. Der BitCoin reguliert sich selbst. Was evtl. machbar wäre eine offenes und freiwilliges Bewertungssyste m damit der Kunde die Seriosität der Börse einordnen kann.
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