Schön öfter stand Zalando in massiver Kritik und musste sich gegen wütende Shitstorms behaupten. Der Grund: Immer wieder wurden unzumutbare Arbeitsbedingungen in den unternehmenseigenen Logistikzentren angeprangert, bei denen die Angestellten unter zu großen Leistungsdruck gestellt werden. Solche Zustände und auch die Image-Kratzer könnten schon bald der Vergangenheit angehören, denn in Brieselang wurde jetzt erstmals ein Betriebsrat gegründet.

Zalando-Kartons

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Die brandenburgische Kleinstadt Brieselang beherbergt ein Zalando-Logistikzentrum, in dem fast 1.200 Angestellte arbeiten. Um die Interessen bzw. Rechte dieser Mitarbeiter durchzusetzen und zu wahren, haben die Mitarbeiter nun erstmals einen 15-köpfigen Betriebsrat gewählt, darunter 11 Mitglieder der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di.

Maßgeblich beteiligt an den Vorbereitungen und der Durchführung der Wahl war Karl-Heinz Austermühle von Ver.di. Er kommentierte: „Die Betriebsratswahl bei Zalando lief problemlos, wir freuen uns über das gute Abschneiden von ver.di.“

Betriebsrat für bessere Arbeitsbedingungen 

Der Betriebsrat sieht seiner Konstituierung aller Voraussicht nach am kommenden Montag (18. August 2014) entgegen. Eines der obersten Zielsetzungen des neuen Gremiums besteht laut Ver.di darin, „die Zahl der Befristungen bei Zalando einzugrenzen“. Außerdem sollen verträgliche Arbeitszeitregelungen sowie die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden.

Und diese Optimierung der Arbeitsbedingungen dürfte nicht nur den Angestellten, sondern auch dem Image des Versandunternehmens zu gute kommen, denn dieses hatte im Zuge mehrerer Shitstorms deutlich gelitten. Erst im April berichteten wir über empörte Kunden, die nach einer RTL-Reportage über unzumutbare Logistik-Bedingungen in den sozialen Medien Sturm gelaufen waren.