Für viele Online-Händler war es ein Schlag ins Gesicht, als sich namhafte Hersteller von Online-Marktplätzen wie Amazon oder eBay abwandten und den Verkauf ihrer Produkte über diese Kanäle verboten. Doch es scheint, als deute sich im Bewusstsein dieser Unternehmen ein langsamer Wandel an: das Mode-Label Gerry Weber zum Beispiel will künftig die Vorteile nutzen, die ein eigener eBay-Markenshop mit sich bringt.
(Bildquelle Mode auf Stange: FiledIMAGE via Shutterstock)
Das Fashion-Unternehmen Gerry Weber hat sich laut eigenen Aussagen auf exklusive Damenmode und individuellen Lifestyle spezialisiert. Diese exklusive Mode bietet der Anbieter nicht nur in zahlreichen Filialen oder seinem eigenen Online-Shop, sondern seit Kurzem auch bei eBay. Im Zuge seiner Omnichannel-Strategie erweitert das Label seine Vertriebskanäle nun durch einen eigenen eBay-Markenshop und dürfte auf diese Weise auch seine Kundschaft vergrößern.
„Wir können bei eBay unsere Marken dort präsentieren, wo Kunden nach neuen Fashion-Inspirationen suchen. Die Plattform bietet uns eine große Reichweite und einen guten Zugang zu online-affinen Nutzern. Sie ermöglicht, unsere Mode in unserer eigenen Markenwelt modern und ansprechend zu präsentieren. Daher haben wir uns für diesen weiteren Absatzkanal entschieden“, kommentiert Ralf Weber von Gerry Weber.
Mit rund 1.000 Artikeln aus den Bereichen Mode, Style und Accessoires geht Gerry Weber bei eBay an den Start und stellt dabei seine verschiedenen Marken wie Gerry Weber, Gerry Weber Edition, Taifun oder auch Samoon by Gerry Weber ins digitale Rampenlicht.
EBay selbst unterstreicht im Zuge dieser Kooperation seinen Status als „Partner der Händler“. Dies war lange Zeit keine Selbstverständlichkeit, denn in den Augen zahlreicher Markenhersteller gelten (oder galten) Online-Marktplätze wie eBay oder Amazon als unliebsame Konkurrenten sowie als Vertriebskanäle, die nicht in der Lage sind, den hohen Qualitätsanforderungen der Hersteller gerecht zu werden. Aus diesem Grund griffen viele von ihnen auf umfassende Vertriebsbeschränkungen zurück.
Doch diese Beschränkungen betrachtete das Bundeskartellamt in den vergangenen Monaten schon in mehreren Fällen als kritisch und prüfte, ob diese den freien Wettbewerb behinderten. Daraufhin knickten Markenhersteller wie Casio oder Adidas ein und mussten ihre Beschränkungen zum Teil deutlich lockern (wir berichteten).
Einige dieser Hersteller scheinen – genau wie Gerry Weber) nun das Potenzial solcher Kanäle zu erkennen.
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"Für viele Online-Händler war es ein Schlag ins Gesicht, als sich namhafte Hersteller von Online-Marktplä tzen wie Amazon oder eBay abwandten und den Verkauf ihrer Produkte über diese Kanäle verboten."
Was hält denn das Kartellamt davon?
Das ist gar nicht statthaft!
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