Obwohl hohe Zollgebühren und Versandkosten den Einkauf bisweilen deutlich erschweren, ist „Einkaufstourismus“ von Schweizer Online-Käufern in deutschen Shops keine Seltenheit. Das Portal MeinEinkauf.ch verrät, warum sich viele für die Bestellung im Ausland entscheiden. Findige Online-Händler aus Deutschland könnten sich das zunutze machen.

Der Online-Handel in der Schweiz wächst aktuellen Zahlen zufolge stetig, wenn auch langsam. Auch die Begeisterung für mobile Endgeräte und die Internetnutzung allgemein ist bei den Usern in der Alpennation groß, doch das E-Commerce-Angebot in dem kleinen Land kann noch nicht alle Bedürfnisse bedienen. Diese Divergenz führt schließlich zu Einkaufstourismus.

Große Auswahl begünstigt Einkaufstourismus

Grund für den Kauf im deutschen Shop sind in der Regel nicht Billigangebote, sondern die Verfügbarkeit eines großen Angebots. „Auffällig ist vor allem, dass nicht etwa in Deutschland günstigere Markenartikel das Rennen machen, sondern verstärkt Produkte bestellt werden, die in der Schweiz online nur schwer oder gar nicht aufzutreiben sind", so Dr. Jan Bomholt, Gründer von MeinEinkauf.ch über die Gründe für den Einkauftourismus in Deutschland.

„Der Markt ist einfach zu klein. Die Verfügbarkeit ist einer der Hauptgründe für den Onlinekauf gegenüber dem Kauf im stationären Handel. Damit erhält das kontroverse Thema Einkaufstourismus bei uns eine ganz neue, sympathische Perspektive“, sagt Bomholt.

Bestellt werden den Plattformbetreibern zufolge dabei vor allem Artikel, die nicht zur gängigen Massenware zählen. Zu den Kunden im Einkaufstourismus zählen Privatleute sowie kleine und mittlere Unternehmen. Für eine Servicegebühr von CHF 14,90, rund 12 Euro, können sie mithilfe einer @meineinkauf.ch-E-Mail-Adresse in allen .de-Shops bestellen und erhalten ihre Bestellung zum normalen Endpreis direkt an ihre Schweizer Adresse geliefert, ohne sich um die Verzollung kümmern zu müssen.

Einkaufstourismus nutzen

Deutsche Online-Händler, die auf dem Schweizer Markt Fuß fassen wollen, können sich den Einkaufstourismus also besonders gut zunutze machen, wenn sie individuelle oder besondere Produkte anbieten. Wer die Kunden in der Schweiz erreichen will, sollte sich dennoch mit dem Launch einer .ch-Domain auseinandersetzen.