In nur wenigen Tagen startet die beliebte Social-Media-Plattform TikTok ihre Shopping-Funktion auch in Deutschland. Ganz vorn mitmischen will dabei auch About You. Der Online-Modehändler wird pünktlich zum Starttermin am 31. März über 100 Marken in seinem TikTok Shop anbieten.

„Als beliebtester Online Fashion Store der Generationen Y und Z treffen wir hier auf die Social-Media-Plattform, die diese Zielgruppe täglich nutzt. Beide leben von Inspiration, Kreativität und Individualität. Wir sind gespannt, wie sich dieser neue Kanal entwickelt und welche neuen Möglichkeiten er für die Interaktion mit unseren Kund:innen eröffnet“, sagt Marlene Lüttje, Teamlead Shoppable Video von About You, zu dem Schritt. 

Start mit Live-Shopping-Shows

Zum Shop-Start nutzt About You 12 Tage lang Live-Shopping-Shows auf seinem TikTok-Kanal. An den ersten beiden Tagen wird es zwischen 14 und 22 Uhr ein durchgehendes Live-Programm geben, an den folgenden zehn Tagen finden tägliche Shows zwischen 17 und 22 Uhr statt, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Inhaltlich geht es um Kategorien wie Kleider, Sport, Accessoires oder komplette Frühlings- oder Beach-Looks, es soll aber auch Hilfestellungen zu Figurtypen oder Materialien geben.

Ob sich TikTok Shop für About You tatsächlich als neuer und langfristiger Kanal lohnt, will das Unternehmen schließlich nach Ablauf dieser 12 Tage Live-Shopping entscheiden, heißt es in der Unternehmensmitteilung.

Neben About You versuchen sich weitere deutsche Shops an dem neuen Kanal. Dazu zählen beispielsweise auch die Kosmetikanbieter Nivea und Cosnova, der Sportfashion-Händler Teveo oder der Süßwarenhersteller Miralina’s.

TikTok Shop: „Erst verstehen, dann verkaufen“

Aus Sicht von Marketing-Profis birgt das Shop-Konzept Vorteile, allerdings nicht ohne Aufwand und mit ganz neuen Regeln. „TikTok Shop wird den Markt aufmischen – aber nicht jede Marke wird davon profitieren. Wer heute schon Schwierigkeiten hat, Social Media Performance sinnvoll zu skalieren, wird hier erst recht auf die Nase fallen. Die Plattform entscheidet, was verkauft wird – nicht die Marke“, meint Max Eber-Ischinger, CEO der Marketing-Agentur Addfame.

Die Verbindung zwischen Creator:innen und Marken hat eine deutlich höhere Priorität: „Wer seine Brand-Message auf TikTok nicht clever in Creator-Content integriert, verliert die Kontrolle über sein eigenes Narrativ“, erklärt er zu den wesentlichen Herausforderungen. Creator:innen sind die neuen Sales-Mitarbeiter:innen.

Die Plattform verleite außerdem zu Impulskäufen – ohne ein echtes Markenerlebnis würde daraus keine echte Markenloyalität entstehen. Und bei all dem sind Marken und Händler:innen extrem abhängig vom Algorithmus. Er rät: „Erst verstehen, dann verkaufen.“ Denn der Verkauf auf TikTok sei kein neuer Performance-Marketing-Kanal, sondern der Moment, bei dem Entertainment auf Shopping trifft. Nur Produkt-Ads auf TikTok zu schalten, werde nicht zielführend sein. Eber-Ischinger ist unterm Strich aber sehr optimistisch: „Wer sich auf die Plattform-Logik einlässt, kann Verkaufszahlen explodieren lassen.“

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