Bei einem Treffen in Genf traten Handelsvertreter der USA und China jetzt erstmals in den direkten Austausch, um eine Lösung zum aktuellen Zollstreit zu finden. Wie das Newsportal der Associated Press schreibt, werden beide Nationen ihren Einfuhrzollsatz für die andere Nation für einen Zeitraum von zunächst 90 Tagen um jeweils 115 Prozent senken. Für chinesische Waren, die in die USA eingeführt werden, bedeutet dies einen Satz von 30 Prozent, während US-Waren für bereits zehn Prozent Zollaufschlag nach China kommen.
Im Interesse beider Nationen
In seinem Ansinnen, die Wirtschaft des eigenen Landes zu stärken, verhängte US-Präsident Donald Trump vor wenigen Wochen neue Zölle auf Einfuhren in die USA. Vor allem Waren aus China wurden dabei mit Zöllen von zuletzt 145 Prozent belegt. Was die eigene Wirtschaft stärken sollte, brachte dabei jedoch auch massive Nachteile mit sich. Viele US-Unternehmen setzen auf chinesische Lieferanten, sodass auch Produkte von US-Marken durch die Zollerhöhungen ihre Preise erhöhen müssten.
Um die wirtschaftlichen Auswirkungen auf beide Nationen zu senken, setzten sich jetzt der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer und US-Finanzminister Scott Bessent mit dem chinesischen Vizepremier He Lifeng in Genf zusammen. Unklar ist dabei, wer dieses Krisengespräch initiiert hat. So hieß es bei Marketscreener im Vorfeld des Treffens, dass laut Präsident Trump China um das Gespräch gebeten habe. Die chinesische Seite betont aber natürlich das Gegenteil. Wirklich bekannt ist lediglich, dass die Schweiz als Vermittler agierte.
„Wir wollen kein Embargo, wir wollen Handel!“
Trotz der eingangs geringen Erwartungen an eine tatsächliche Einigung gingen beide Parteien zufrieden aus dem Treffen. So betonte Bessent, dass „der Konsens beider Delegationen nach diesem Wochenende ist, dass keine der beiden Seiten eine Trennung wünscht.“ Die zuletzt gesetzten Zolltarife hätten demnach zu einer Art Handelsembargo geführt, einem Zustand, den laut Bessent keine der beiden Seiten wünschte: „Wir wollen Handel!“
Konkret wurden von den vorherigen Zollerhöhungen 91 Prozent wieder vollständig ausgesetzt. Weitere 24 Prozent werden nun für 90 Tage pausiert. Zudem stimmte China zu, den Exportstopp für seltene Erden und Mineralien aufzuheben.
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