Commerzbank, Porsche und Co: Diese Konzerne setzen den Rotstift an

Veröffentlicht: 14.02.2025
imgAktualisierung: 14.02.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
14.02.2025
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Menschen auf einem Fließband rollen auf eine Tür mit Beschriftung "Exit" zu.
Aleutie / Depositphotos.com
Die deutsche Wirtschaft kriselt. Ein Mittel zur Entlastung ist der Personalabbau. Aktuell greifen gleich mehrere Unternehmen darauf zurück.


Mit betriebsbedingten Kündigungen kämpfen Unternehmen in Krisenzeiten oft, um die eigene Rentabilität abzusichern. Trotzdem sind Kündigungswellen im Tausenderbereich oft ein Schock, vor allem für die Mitarbeitenden. Bei der Commerzbank soll es bis 2028 sage und schreibe 3.900 Personen treffen – davon 3.300 in Deutschland. Und auch in der Automobilbranche sieht es alles andere als rosig aus: Porsche trennt sich bis 2029 von 1.900 Mitarbeitenden und VW machte bereits im vergangenen Jahr den Weg für anstehende Kündigungen frei.

Commerzbank setzt auf günstige Arbeitskraft im Ausland

Mit der Streichung von 3.900 Stellen möchte die Commerzbank eine feindliche Übernahme durch die italienische UniCredit abwehren. Die Italiener konnten sich vergangenen September Anteile von zunächst neun Prozent an der Commerzbank sichern. Mittlerweile konnten sie diese über Derivate auf 28 Prozent steigern, wie die Tagesschau berichtet. Der Kurs ist klar, und UniCredit-Chef Andrea Orcel bestätigte das Übernahmeinteresse auch bereits öffentlich.

Um sich als eigenständiges Institut zu behaupten, müssen Kosten gespart werden. Wie Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp im Interview mit der Tagesschau sagt, ginge es dabei um „profitables Wachstum, um eine Wachstumsstrategie und Effizienzmaßnahmen“. Um weiterhin effizient zu bleiben, sollen statt der deutschen Angestellten günstigere Arbeitskräfte im Ausland angeheuert werden. So sollen Ingenieure in Osteuropa und Malaysia für den Betrieb der Rechenzentren angeworben werden. Diese seien, so Commerzbank-Finanzchef Carsten Schmitt, um „30 bis 70 Prozent billiger als deutsche Stellen“.

Von den Kündigungen in Deutschland werden vor allem Angestellte der Firmenzentrale in Frankfurt betroffen sein. Hier seien viele ältere Mitarbeitende, was einen Ausstieg über eine Frührente möglich mache. Für jüngere Personen seien aber auch Abfindungen geplant. Orlopp betont zudem, der gesamte Prozess unterliege einer „sehr soliden Planung – so, wie Sie das schon seit Jahren von uns gewohnt sind“.

Auch Porsche und VW trennen sich von Mitarbeitenden

Bereits Ende letzten Jahres deutete sich eine Wende in der hiesigen Automobilindustrie ab. Bisher galt für viele Angestellte eine gewerkschaftlich arrangierte Beschäftigungssicherung, welche betriebsbedingte Kündigungen deutlich erschwerte. Im September 2024 setzte Volkswagen dies unter großen Protesten der Belegschaft nun aus. Nach Auslaufen der Absicherung wird der Weg für Kündigungen, so Tagesschau, ab Juli 2025 frei. Eine konkrete Zahl für Entlassungen wurde seitens VW bisher nicht kommuniziert, auch sei man offen für Verhandlungen hinsichtlich einer neuen Vereinbarung.

Auch Porsche sichert die Arbeitsplätze seiner Mitarbeitenden mit einer Beschäftigungssicherung, welche derzeit noch bis 2030 gültig ist. Dennoch möchte das Unternehmen sich jetzt bereits vor Auslaufen dieser, nämlich bis 2029, von 1.900 Personen trennen. Aufgrund der vertraglichen Regelung ist der Konzern hier allerdings auf freiwillige Ausstiege angewiesen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 14.02.2025
img Letzte Aktualisierung: 14.02.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

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