Die Digital River GmbH, die die E-Commerce-Plattform MyCommerce betreibt, ist insolvent. „Unerwartete“ Faktoren wie der Verlust wichtiger Kunden, kürzere Zahlungsfristen und auch Handelsprobleme mit den USA haben dazu geführt, die angespannte finanzielle Situation des Unternehmens zu verschärfen. „Im Rahmen des globalen Abwicklungsprozesses hat Digital River heute beim Insolvenzgericht Köln einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für seine deutschen Niederlassungen gestellt“, heißt es laut Golem in einer Mitteilung von Firmenchef Barry Kasoff.

In einer Kundenmitteilung heißt es zudem, dass steigende Betriebskosten die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs erschwert haben. Nach Unternehmensangaben war die Anmeldung der Insolvenz der Digital River GmbH und der Digital River Holding GmbH unumgänglich. Die Kapitalreserven seien aufgebraucht, eine andere Lösung nicht in Sicht. Ein Grund für die Insolvenz, die das deutsche Geschäft betrifft, ist offenbar das durch die US-Regierung auferlegte Verkaufsembargo gegen Kaspersky Antivirus, einem wichtigen Kunden von Digital River.

Dienstleistungen vorübergehend eingestellt

Für die Unternehmenskunden von Digital River ist die Insolvenz problematisch, denn laut Mobiflip wurden Dienstleistungen vorübergehend eingestellt. Das stellt Unternehmen, die MyCommerce nutzen, vor organisatorische und operative Probleme. Zu den Kunden von Digital River zählen auch viele deutsche Unternehmen, etwa die Finanzanbieter StarMoney und Subsembly. Zu den internationalen Partnern zählen Größen wie Alipay, AWS und BigCommerce.

Unternehmen nutzen die Commerce Cloud von Digital River vor allem, um E-Commerce-Funktionen in ihre Produkte zu integrieren.

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